Neue Werbeformen in der Kritik: Die immer stärkere Verbreitung von Native Advertising und Co. hat den Presserat dazu veranlasst, seine Kodex-Richtlinien zu überarbeiten. Nun reagiert auch Tamedia und erklärt im Impressum seinen Leserinnen und Lesern, wie die neuartigen Modelle funktionieren.
Das Frauenmagazin «Femina», das als Beilage zu «Le Matin Dimanche» erscheint, führt seit diesem Sommer die Begriffserklärungen von Native Advertising und Branded Content auf. Beide Werbeformen sind im Journalismus immer häufiger verbreitet und können den Leser bisweilen verwirren. Tamedia will dem entgegensteuern und entsprechende Artikel strikt abgrenzen.
Nicole Bänninger, Medienverantwortliche bei Tamedia, sagt gegenüber dem Klein Report: «Wir legen Wert auf eine strikte Trennung zwischen redaktionellen Inhalten und Werbung sowie eine klare Deklaration.» In den Impressen der Print- und Online-Ausgaben sollen «die beiden Formen von Inhaltwerbung» aufgeführt und erklärt werden, so Bänninger weiter.
Native Advertising und Branded Content sind demnach zwei bezahlte Werbeformen mit dem Unterschied, dass bei Letzterem nur das beworbene Produkt klar im Mittelpunkt des Artikels stehe. Hingegen soll sich Native Advertising nicht wesentlich von der herkömmlichen Berichterstattung unterscheiden, sondern als «relevanter Inhalt» daherkommen, der nicht direkt das Produkt des Werbekunden anpreist.
Neben «Femina» führt auch die Homepage von Tamedia die zwei Definitionen an. Beim Medienhaus soll das bald zum Usus werden, denn das Ziel sei, dies «in allen Medientiteln umzusetzen», erklärt Bänninger dem Klein Report.