Heimlich, still und leise hat Tamedia entschieden, die deutschsprachige Ausgabe von «Encore!», das der «SonntagsZeitung» monatlich beiliegt, künftig inhaltlich komplett von der Westschweiz aus zu leiten.
Opfer dieser Sparmassnahme ist Silvia Aeschbach. Sie hatte seit sechs Jahren als Chefredaktorin für die Deutschschweiz das Lifestyle-Magazin geleitet. Dies mit viel Herzblut, und dank ihrer professionellen Arbeitsweise und ihrer ausgezeichneten Kontakte durchaus erfolgreich.
Entsprechend enttäuscht gibt sich Silvia Aeschbach im Gespräch mit dem Klein Report: «Ja, es stimmt, dass ich nicht mehr Chefredaktorin Deutschschweiz von ´Encore!` bin. Leider, denn ´Encore!` war auch mein Baby.»
Wie der Klein Report von «SonntagsZeitungs-»-Insidern erfahren hat, sind es nicht nur wirtschaftliche Gründe, die zur Absetzung von Silvia Aeschbach als Chefredaktorin von «Encore» geführt haben. Serge Reymond, früherer Edipress-CEO und jetzt bei Tamedia Leiter der «Bezahlmedien», hat entschieden, dass viele Inhalte der deutschsprachigen «Encore!-»-Ausgabe künftig von der Westschweiz aus koordiniert werden. «Mit dieser Aktion stärkt er ganz klar den Rücken seiner Kollegen und Kolleginnen in der Romandie.»
Silvia Aeschbach kann diese Entscheidung nicht wirklich nachvollziehen. «Ich hatte ja auch nur ein 40-Prozent-Pensum bei ´Encore!`, was das Budget sicher nicht übermässig strapaziert hat.»
Doch sie schaut nicht zurück. «Ich schreibe weiter über Beautythemen für ´Encore!`, habe auf tagesanzeiger.ch meinen Blog ´Von Kopf bis Fuss`, der zu den meistgelesenen gehört, schreibe als Autorin regelmässig für die ´SonntagsZeitung` und habe in der ´Coop-Zeitung` eine erfolgreiche wöchentliche Kolumne. Im Frühling 2018 ist ´Bye-bye, Traumfigur`, mein vierter Sachbuch-Bestseller in Folge im Wörterseh Verlag erschienen. Und Ende Jahr kommt ein weiteres Buch in einem grossen deutschen Verlag auf den Markt», so Aeschbach. «Ich habe schon länger angefangen zu diversifizieren. Mir gehts gut damit, dies in einer Zeit, in der man selbst als langjährige Journalistin keinerlei Sicherheit mehr hat.»