Nicht einmal ein Jahr lang war das Zürcher Medienhaus Mitglied des Vereins Digital Switzerland. Am ersten Schweizer Digitaltag, den die von Wirtschaft und Bund unterstützte Standortinitiative am 21. November schweizweit durchführt, wird Tamedia nicht mehr von der Partie sein.
Durch die Hintertür hat der Konzern den Verein bereits im Sommer still und heimlich verlassen, wie beide Parteien gegenüber der «Luzerner Zeitung» bestätigten. Gegenüber dem Zentralschweizer Titel wollte sich Digital Switzerland nicht zu den Gründen äussern.
Tamedia-Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer sagte seinerseits vage, dass Tamedia überzeugt sei, die Debatte zur Digitalisierung «als Nicht-Mitglied glaubwürdiger und besser begleiten» zu können. Und beteuerte, dass sich das Medienhaus auch in Zukunft für gute Rahmenbedingungen für digitale Unternehmen einsetzen wolle.
Dass das Geld den Ausschlag für den Austritt gegeben haben könnte, verneinte Zimmer. Auch die Meinungsunterschiede zwischen Tamedia und Ringier um das Vermarktungskonstrukt Admeira soll laut «Luzerner Zeitung» keine Rolle gespielt haben.
Der Rückzug frappiert: Mit seinen vielen Rubrik-Portalen wie homegate.ch oder ricardo.ch gehört Tamedia zu den Digitalunternehmen der Schweiz mit den grössten Klickzahlen.
Digital Switzerland ist vor zwei Jahren medienwirksam von Ringier-CEO Marc Walder mitlanciert worden, damals noch als Digital Zürich. Inzwischen haben sich 60 Unternehmen und Organisationen der Initiative angeschlossen.