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Montag
08.04.2019

Medien / Publizistik

Antrag: 4 Millionen Franken in Journalismus reinvestieren

Antrag: 4 Millionen Franken in Journalismus reinvestieren

Der börsenkotierte Medienkonzern Tamedia versammelte am Freitag im Lake Side in Zürich seine Aktionäre. Auf der Traktandenliste stand auch ein Antrag, der verlangte die vorgeschlagene Dividende von 47,7 Millionen Franken um vier Millionen zu reduzieren.

Gestellt worden war der Antrag vom Berufsverband Impressum: «Die vier Millionen entsprechen ungefähr dem Betrag, den Tamedia als grösster Aktionär (30 Prozent) namentlich den Reserven der ehemaligen SDA entnommen hat, als diese 2018 mit Keystone fusionierte wurde», argumentiert Michael Burkhard, Zentralsekretär Impressum, in dem von ihm verfassten Antrag, der dem Klein Report vorliegt. 

Weiter verlangte der Antrag, dass die vier Millionen in den Journalismus «reinvestiert» werden. Zudem sollten damit die zurzeit von Tamedia ausgearbeiteten Sozialpläne, beispielsweise beim «Le Matin» oder der «Annabelle», «auf ein dem prosperierenden Unternehmen Tamedia würdiges Niveau angehoben werden». 

Doch laut dem Verfasser kam der Antrag schliesslich gar nicht zur Abstimmung. Weshalb, wisse er auch nicht, vermutlich wegen eines «Formfehlers», sagte Michael Burkard, der an der Aktionärsversammlung dabei war, zum Klein Report. Natürlich sei ihm bewusst, dass der Antrag ohnehin keine Chance gehabt hätte, wäre er den Aktionären tatsächlich vorgelegt worden. «Allenfalls hätten ein paar Kleinaktionäre zugestimmt.» 

Auch Syndicom meldete sich pünktlich zur Aktionärsversammlung zu Wort. Die Gewerkschaft monierte, dass Tamedia ständig wiederhole, wie schwierig das unternehmerische Umfeld sei und gleichzeitig «seit Jahren an den grosszügigen Dividenden» festhalte. Ja, es brodelt in der Branche.