Seit das Gas knapp geworden ist, ist die Nachfrage nach Cheminées und Schwedenöfen stark gestiegen. Darüber berichtete die «Tagesschau» – und sprach dabei von «klimaneutral» in Bezug aufs Heizen mit Holz.
Das sei eine argumentative Falle, bemängelte ein Zuschauer. «Das Argument dahinter ist so alt wie durchschaubar: Da für gefällte und verbrannte Bäume wieder neue nachwachsen und Kohlenstoff binden, sei die Bilanz ausgeglichen. Der Faktor Zeit wird dabei komplett übergangen. Bis wieder genügend Biomasse nachwächst, dauert es viele Jahrzehnte, in der Zwischenzeit entsteht durch die Verbrennung eine Kohlenstoffschuld», beschwerte er sich bei der Ombudsstelle.
Die «Tagesschau»-Redaktion räumte daraufhin zwar ein, dass sie anstelle des Begriffs «klimaneutral» den Ausdruck «CO2-neutral» hätte verwenden sollen. Denn es würden bei der Holzverbrennung neben dem CO2 noch weitere Stoffe und Gase freigesetzt, die einen Einfluss auf das Klima haben könnten.
Was das Treibhausgas CO2 angehe, sei die Holzenergie allerdings sehr wohl «neutral», beharrte die Redaktion und stützte sich dabei auf das Bundesamt für Umwelt (Bafu), wonach Heizen mit Holz nicht zur globalen Erwärmung beitrage.
Die Ombudsstelle ihrerseits spricht von einem «Fehler in einem Nebenpunkt». Der Fokus des Beitrags habe auf der gesteigerten Nachfrage nach Holzöfen gelegen und nicht auf dem Vergleich von Heizsystemen und den Klimazielen.
«In diesem Zusammenhang ist hinsichtlich des Gesamteindrucks des Beitrages der Begriff ‚klimaneutral‘ zwar nicht präzise, aber eine Nebensache und damit für die Meinungsbildung nicht in dem Masse entscheidend, als dass eine Verletzung der Sachgerechtigkeit vorliegen würde», argumentieren die Ombudsleute in der am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme.