«Gute Chancen für die AHV-Reform: Die erste SRG-Umfrage zu den Abstimmungen im September zeigen, dass auch Frauen zurzeit mehrheitlich für das Rentenalter 65 stimmen würden...»
Diese Anmoderation von «Tagesschau»-Frontmann Florian Inhauser am 19. August 2022 provozierte eine Beschwerde bei der Unabhängigen Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI). Damit hatte sich das Gremium mit den schon damals heftig kritisierten Umfragen zu befassen, die die SRG bei GFS Bern in Auftrag gegeben hatte.
Genauer genommen: mit der Art, wie SRF über die Ergebnisse jener GFS-Umfragen berichtet hatte.
Kritisiert wurde konkret, dass nicht auf die grossen Unterschiede bei der Meinungsumfrage zwischen der deutschsprachigen Schweiz auf der einen Seite sowie der französischsprachigen und der italienischsprachigen Schweiz auf der anderen Seite hingewiesen worden sei, was «zwingend notwendig» gewesen wäre.
Die UBI räumte zwar ein, dass eine entsprechende Ergänzung zwar zu einer «umfassenderen Berichterstattung» beigetragen hätte. Irgendwelche Paragrafen hat SRF mit der Nicht-Erwähnung des Röstigrabens aber nicht verletzt.
«Die vermittelten Ergebnisse haben den Tatsachen entsprochen, die Beiträge sind unparteilich gewesen und über die Rahmenbedingungen der Meinungsumfrage (zum Beispiel Methode, Fehlerquote) ist transparent informiert worden», befand die UBI.
Die Beschwerde mag einem auf den ersten Blick penibel vorkommen. Angesichts der letztlich nur hauchdünnen Annahme der Erhöhung des Frauenrentenalters (1‘442‘611 Ja- gegen 1411‘223 Nein-Stimmen) hat sie aber doch ihre Berechtigung, findet der Klein Report.
Mit der verlorenen Abstimmung vom 25. September 2022 wurde die AHV-Vetomacht der Linken erheblich geschwächt.
