Es ist bizarr, eine Maschine zu bitten, einen eigenen Gedanken weiterzuführen, und dann «macht sie es besser, als Sie es selbst je könnten».
Den angeführten Teil des vorherigen Satzes hat kein Mensch geschrieben, sondern die Künstliche Intelligenz (KI) GPT-3, in deren Eingabefenster der Text getippt wurde.
Es ist «fast ein wenig erschreckend, wie gut es funktioniert», schreibt Tamedia in einer Mitteilung am Freitag – doch eigentlich schreibt dies der sogenannte Generative Pre-trained Transformer, wie jener Ghostwriter mit Klarnamen heisst, der selbst vor Selbstlob ganz offenbar nicht zurückschreckt.
GPT-3 ist einer von vielen KI-Algorithmen, die begonnen haben, «unsere Arbeit und unser Leben zu verändern», schreibt GPT-3 über GPT-3 weiter. Im Jahr 2022 können KIs «realistische Bilder und Videos generieren» – und Sätze fortschreiben, wie dieses kleine Experiment hier gerade beweist.
Der «Tages-Anzeiger» widmet sich dem Thema kommende Woche mit einem Online-Special und neun Sonderseiten in der Montagsausgabe. Was bedeutet KI eigentlich für die Arbeitswelt kreativer Berufe? Wem gehören Werke, die eine KI schöpft?
Und was kommt da womöglich noch auf uns zu, wenn eine KI lügt oder «halluziniert» oder massenhaft Desinformation ins Web spuckt?