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Montag
29.11.2021

Medien / Publizistik

Die neue Geschäftsleitung von Syndicom: Patrizia Mordini, Matteo Antonini, Präsident Daniel Münger, Daniel Hügli, Vizepräsidentin Stephanie Vonarburg (v.l.)...     (Bild zVg © Sabine Rock)

Die neue Geschäftsleitung von Syndicom: Patrizia Mordini, Matteo Antonini, Präsident Daniel Münger, Daniel Hügli, Vizepräsidentin Stephanie Vonarburg (v.l.)... (Bild zVg © Sabine Rock)

Der diesjährige Kongress der Gewerkschaft Syndicom am Freitag und Samstag in Langenthal stand im Zeichen des Service public. Die Branchen im Logistik-, ICT- und Medienbereich stehen vor grossen Herausforderungen.

Für die Syndicom-Delegierten ist klar: Eine solidarische Zukunft mit fairen Arbeitsbedingungen und mehr zum Leben gibt es nur mit einem Ausbau und Wandel des Service public, wie es in der Mitteilung vom Kongress heisst.

Syndicom hat deshalb ein Manifest zum digitalen Service public sowie verschiedene Resolutionen verabschiedet. Dabei fordern die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter «eine starke Altersvorsorge sowie Massnahmen gegen den Klimawandel». Auch wolle man die Bestrebungen für einen allgemeinverbindlichen Gesamtarbeitsvertrag für die Zustellerinnen und Zusteller unterstützen. Klar hat man sich zudem «gegen die Privatisierung von PostFinance» ausgesprochen.

Rund 200 Delegierte nahmen am Kongress teil. Dieser ist das höchste Organ der Gewerkschaft und findet in der Regel alle vier Jahre statt. Neben der Definition der kommenden Eckpfeiler wurde auch das Präsidium und die neue Geschäftsleitung von Syndicom gewählt.

Daniel Münger, der seit 2017 Präsident der Gewerkschaft ist, sowie Stephanie Vonarburg, Vize-Präsidentin, wurden in ihrem Amt von den Delegierten klar bestätigt. Ebenso wie die Geschäftsleitungsmitglieder Matteo Antonini und Patrizia Mordini.

Für den nicht wieder antretenden Giorgio Pardini wurde Daniel Hügli als neues Mitglied der Geschäftsleitung gewählt. Daniel Hügli ist seit 2015 Zentralsekretär und stellvertretender Leiter des Sektors ICT bei Syndicom, Alt-Grossrat Kanton Bern und Alt-Stadtrat von Biel sowie seit 2021 Präsident der UNI Europa ICTS.

Die Fusion, aus welcher die Gewerkschaft Syndicom gewachsen ist, liegt zehn Jahre zurück. In dieser Zeit konnte Syndicom in verschiedenen Branchen Fuss fassen, Gesamtarbeitsverträge (GAV) mit Signalwirkung abschliessen sowie bestehende GAVs weiterentwickeln. Dazu gehören die für allgemeinverbindlich erklärten Branchen-GAVs für Contact- und Callcenter sowie für die Netzinfrastruktur oder der GAV der Velokuriere und urbanen Kurier-Dienstleistungen.

Ausserdem konnte Syndicom das Recht auf Aus- und Weiterbildung vertraglich verankern. Ebenso Regelungen für die Arbeit im Homeoffice oder das Recht auf Nicht-Erreichbarkeit. Syndicom befasst sich auch seit Jahren mit den Handlungsfeldern in der Crowdwork- und Plattformökonomie-Arbeit.

Neben abgeschlossenen Codes of conduct und GAVs arbeitet die Gewerkschaft auch daran, den Selbständigen und Freischaffenden mit Syndicom eine Stimme zu geben, und sie hat eine Studie für eine Auftragslosenversicherung in Auftrag gegeben. «Ein wichtiger Schritt, gerade in den unsicheren Pandemie-Zeiten.»