Die Gewerkschaft Syndicom begrüsst, dass sich die Dach-Personalkommission von Tamedia mit der Geschäftsleitung auf einen Sozialplan geeinigt haben. Das Verhandlungsergebnis sei «gut», wie Syndicom am Donnerstag mitteilte.
Dass dafür aber die Eidgenössische Einigungsstelle benötigt wurde, sei ein «Armutszeugnis für das wohlhabendste Medienunternehmen der Schweiz», heisst es weiter.
Für Tamedia sollte die «Gewährung von fairen Sozialleistungen im Rahmen der laufenden Restrukturierung eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein». Leider scheine dies aber nicht der Fall zu sein.
Gegenüber dem ursprünglichen Angebot von Tamedia beinhalte der Sozialplan «substanzielle Verbesserungen»: So würde die nach Dienstjahren gestaffelten Abgangsentschädigungen für entlassene Festangestellte neu minimal drei und maximal zwölf Monatslöhnen entsprechen.
Weiter würden Entlassene mit Kindern unter sieben Jahren einen zusätzlichen Monatslohn erhalten, ebenso Mitarbeitende, die älter sind als 58 Jahre, so Syndicom. «Bei Änderungskündigungen (erzwungene Pensenreduktionen) erhalten die Betroffenen einen Lohnausgleich für die Anzahl der Monate, für die sie im Falle einer Entlassung eine Abgangsentschädigung zugute gehabt hätten.»
Zum neuen Sozialplan würden auch Einmalzahlungen für Coaching, Umschulung und Weiterbildung sowie Umzug gehören. Zudem seien Verbesserungen bei den Abgangsentschädigungen für regelmässige freie Mitarbeitende sowie bei den Überbrückungsleistungen für Frühpensionierte erzielt worden.
Der Sozialplan gilt bis zum 31. Dezember 2023 und verlängert sich stillschweigend um ein Jahr, wenn er nicht mindestens zwölf Monate vorher von Tamedia oder der Dach-Personalkommission gekündigt wird.