Das Online-Magazin «Republik» hat am Dienstagabend berichtet, dass der Tamedia-Verlag den Abbau mehrerer Stellen in der Mantelredaktion von «Tages-Anzeiger», «Bund», «Berner Zeitung» und weiteren Zeitungen der Gruppe plane. Ebenso die Produktionsabteilung sei betroffen.
Gemäss «Republik» geht es um mehr als 20 Mitarbeitende, die Hälfte davon in der Mantelredaktion und die andere Hälfte bei Tamedia Editorial Services.
Gemäss einer Stellungnahme von Tamedia sei der Stellenabbau aber Bestandteil eines bereits im August 2020 angekündigten Sparprogramms in der Höhe von 70 Millionen Franken, welches in den Jahren 2021 bis 2023 umgesetzt werden soll. Nach eigenen Angaben beschäftigt das Verlagshaus im Sommer 2022 insgesamt 1'300 Personen.
Ein Teil des Stellenabbaus soll über Frühpensionierungen erfolgen, es komme ein bereits bestehender Sozialplan zur Anwendung.
Damit zeigt sich die Gewerkschaft Medien und Kommunikation noch nicht zufrieden. «Wann wird der Abbau von Redaktionen durch Tamedia enden?», fragt Syndicom am Donnerstag in einer Aussendung.
Insbesondere bedauert Syndicom, dass der grösste Medienkonzern des Landes vorhat, über erzwungene Frühpensionierungen seinen Personalbestand abzubauen. «Für die Betroffenen bedeutet dies lebenslang tiefere Renten und damit einen tieferen Lebensstandard, der schlimmstenfalls mit dem Bezug von AHV-Ergänzungsleistungen verknüpft ist.»
Vom grössten Verlag «sollte man erwarten können, dass er mit gutem Beispiel vorangeht, indem er Arbeitsplätze erhält und in seine Mitarbeitenden investiert, anstatt zur Erhöhung der Gewinne laufend Stellen abzubauen».
Syndicom stehe selbstverständlich an der Seite der Angestellten und wird das Personal weiterhin tatkräftig unterstützen - für die Einhaltung des Sozialdialogs sowie für die Aushandlung eines GAV für die Redaktionen in der Deutschschweiz.