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Freitag
25.11.2022

IT / Telekom / Druck

Auf der Webseite der Post werden die Zusteller noch gut gelaunt dargestellt...           (Bild: Webseite Post)

Auf der Webseite der Post werden die Zusteller noch gut gelaunt dargestellt... (Bild: Webseite Post)

Der «Black Friday» bedeutet für die Arbeitnehmenden in der Postbranche überlange Arbeitstage. Unglücklich deshalb das Datum, wenn die Postregulierungsbehörde PostCom genau am Tag vor diesem strengen Tag den Mindestlohn für diese Branche auf 19 Franken festlegt.

«Ein solcher Mindestlohn ist ein Hohn für Knochenjobs wie die Sortierung und Zustellung von Brief- und Paketpost», schreibt die Gewerkschaft Syndicom am Donnerstag vor dem ominösen Freitag in einer Mitteilung.

Die PostCom verkenne damit die Realität der Branche und legitimiert einen Wettbewerb, den die Postmarktteilnehmer auf dem Buckel der Angestellten austragen.

«Mit ihrem Entscheid für einen Mindestlohn von 19 Franken wird die PostCom ihrer Aufgabe nicht gerecht. Damit werden weiterhin prekäre Arbeitsbedingungen vorherrschen - notabene in einem Boom-Markt mit zehntausenden Angestellten, der in der Corona-Krise zweistellige Wachstumszahlen vermeldete», heisst es weiter.

Für Matteo Antonini, Leiter des Sektors Logistik von Syndicom, ist klar: «Das ist ein mutloser Entscheid, der die Arbeitnehmenden der Postbranche nicht vor prekären Arbeitsbedingungen schützt. Die PostCom unterbietet damit gar den tiefsten in der Schweiz geltenden kantonalen Mindestlohn».

Die Anhebung des Mindestlohns von 18.27 Franken auf 19.- Franken gleiche knapp die hohe Teuerung aus, die weiterhin bei rund 3 Prozent liegt. Das bedeutet, dass in dieser Branche weiterhin Jahreseinkommen von unter 40'000 Franken möglich sind.

Aber Syndicom erwartet von den Arbeitgebern der Postbranche, dass sie ihren Angestellten ein Auskommen bezahlen, «das in der Schweiz zum Leben reicht».

Die Gewerkschaft führt zurzeit Verhandlungen über einen für die Zustellbranche gültigen Gesamtarbeitsvertrag.