Syndicom läuft Sturm gegen Tamedia: Nach der Entlassung von sechs Mitarbeitern von «Le Matin» fordert die Gewerkschaft einen temporären Kündigungsstopp beim Zürcher Medienhaus. In einer Mitteilung kritisiert Syndicom die «unwürdige Behandlung des Personals» scharf.
So seien die Entlassungen bei «Le Matin» ausgesprochen worden, «ohne dass die Personalvertretung informiert, geschweige denn konsultiert worden wäre». Den Entlassenen wolle Tamedia weder einen Sozialplan noch die Freistellung noch Abgangsentschädigungen gewähren.
«Das Zürcher Medienunternehmen fährt seit Jahren unerhörte Gewinne ein, bezahlt seinem Top-Management unanständig hohe Löhne und Bonusleistungen und führt jährlich rund 50 Millionen Franken an die Aktionäre ab – wovon der grösste Teil an die Familie Coninx-Supino geht», so die Gewerkschaft weiter. Gleichzeitig behandle Tamedia das gekündigte Personal «extrem geizig» und verweigere ihm einen Sozialplan.
Dabei sei die am Dienstag publizierte Entlassung der sechs Mitarbeitenden von «Le Matin» nur die Fortsetzung des «zerstörerischen Abbaus» von Tamedia in der Westschweiz. Erst vor gut einem Jahr hatte das Medienhaus 24 Angestellte der beiden Zeitungen «24 heures» und «Tribune de Genève» entlassen.