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Montag
27.11.2023

Medien / Publizistik

Bitte lesen, liken, sharen; aber bitte nicht kommentieren... (Bild: Facebook)

Bitte lesen, liken, sharen; aber bitte nicht kommentieren... (Bild: Facebook)

Der Nahost-Konflikt ist für die Medien eine Stresssituation. Ein falsches Wort, eine Unterlassung, und schon hagelt es Beschwerden. Das trifft auch auf die Leserkommentare zu. Die Redaktionen befinden sich im Clinch. Einerseits wollen sie am offenen Diskurs festhalten, andererseits fürchten sie sich vor juristischem Ärger.

Der Klein Report deckte kürzlich auf, wie sich antiisraelische Kommentare auf den arabischsprachigen Facebook-Auftritt von Swissinfo einschlichen. «Eine klare Gewaltverherrlichung», fand damals Larissa Bieler, die Direktorin der öffentlich-rechtlichen Nachrichtenplattform, nachdem sie der Klein Report darauf aufmerksam gemacht hatte.

Der Artikel ging durch die Reihen und bewirkte anscheinend eine neue Handhabung bezüglich der Kommentare. Artikel über den Nahost-Konflikt erhalten auf dem arabischsprachigen Facebook-Auftritt neuerdings eine vorgreifende Zensur. Swissinfo «hat eingeschränkt, wer diesen Beitrag kommentieren darf», steht nun unterhalb von allen Artikeln zum Nahost-Konflikt.

Von der fahrlässigen Freischaltung zur totalen Sperrung. Gut angekommen ist das nicht bei allen, wie die SRG auf Anfrage des Klein Reports einräumte: «Es gab einzelne Fragen.» Man habe die Beschwerdeführer darauf hingewiesen, so die SRG, dass auf der Website von Swissinfo Kommentare weiterhin möglich seien. Nur auf Facebook nicht mehr.