Die Swisscom ist bei Breitbandanbindungen im Geschäftskundenbereich marktbeherrschend. «Diese Stellung hat Swisscom bei der Ausschreibung zur Vernetzung der Poststandorte missbraucht, um Wettbewerber zu behindern und unangemessen hohe Preise durchzusetzen», gibt die Wettbewerbskommission (Weko) am Donnerstag bekannt. Sie büsst den staatlichen Telekomkonzern deshalb mit 7 916 438 Franken.
Vor sieben Jahren hat ein anderer Staatsbetrieb - die Post - die Vernetzung ihrer Standorte ausgeschrieben. Die Swisscom bot einen um etwa 30 Prozent tieferen Preis als ihre Wettbewerber. Hinzu kommt noch, dass diese «auf die Vorleistungen von Swisscom angewiesen sind», wie die Wettbewerbshüter schreiben. Sie beurteilen das Verhalten des Telekomkonzerns «als Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung im Bereich Breitbandanbindung».
Fazit: Die Vorleistungspreise seien so hoch angesetzt worden, dass die Konkurrenz nicht mit dem Endkundenangebot von Swisscom konkurrieren konnte. Und zum Schluss: «Zudem hat Swisscom mit dieser Preispolitik überhöhte Preise gegenüber der Post erzwungen», ziehen die Wettbewerbshüter Bilanz.
Einmal mehr bestreitet die Swisscom die Vorwürfe und zieht den Entscheid vor dem Bundesverwaltungsgericht weiter, wie der Staatsbetrieb am Donnerstagnachmittag kundtat.