Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) hat von einer unbekannten Quelle vier Datenbänder der Swisscom ausgehändigt bekommen. Dabei handle es sich offenbar um Backup-Daten aus den Jahren 2008 bis 2010, die Swisscom-interne Daten beinhalten würden, teilte der Telekommunikationsanbieter mit.
Drei Bänder hat die NZZ-Redaktion nun der Swisscom zurückgegeben, die den Inhalt der Bänder untersucht. Darauf sollen unter anderem E-Mails von Swisscom-Mitarbeitenden gespeichert sein. Ob auch Kundendaten betroffen sind, will die Swisscom nun abklären.
Ein Band ist jedoch noch nicht im Besitz des Unternehmens. Dieses wurde von der NZZ-Redaktion wieder an die Quelle, die ihr die Daten zugespielt hatte, ausgehändigt. Man setze alles daran, «auch in den Besitz dieser fehlenden Daten zu kommen», teilte die Swisscom mit.
Das Unternehmen geht von einer widerrechtlichen Entwendung der Datenbänder aus. Deshalb sei nun eine interne Untersuchungen gestartet, der eidgenössische Datenschutzbeauftragte informiert und Strafanzeige gegen Unbekannt eingereicht worden.
Der Telekomanbieter hat zudem angekündigt, den Ablauf der Datenträgerentsorgung noch einmal genau zu überprüfen und eventuelle Schwachstellen zu identifizieren. Die bei der NZZ aufgetauchten Datenbänder würden seit 2012 aber nicht mehr verwendet, heisst es bei der Swisscom. Heute erfolge die Datenspeicherung insbesondere auf Festplatten.
Swisscom verwies darauf, dass das Entfernen der Datenträger aus den Servern, die Einlagerung in mehrfach gesicherten Entsorgungsräumen und der Transport von Datenträgern immer gemäss dem Vier-Augen-Prinzip stattfinde und von einer externen Firma regelmässig geprüft werde.