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Montag
30.09.2013

Medien / Publizistik

Pietro_Supino_und_Rene_Donze_stadTalks

René Donzé, Inlandredaktor bei der «NZZ am Sonntag», fühlte am Donnerstagabend dem Tamedia-Verwaltungsratspräsidenten Pietro Supino auf den Zahn. Austragungsort des mit Spannung erwarteten «stadTalks» zur Übernahme der Ziegler Druck- und Verlags-AG durch die Tamedia war die bis auf den letzten Platz - darunter viele «Landbote»-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - besetzte Winterthurer CoalMine BookBar.

Als «Klotz am Bein» bezeichnete Supino die Ziegler Druckerei in der Winterthurer Grüze. Diese steht in den roten Zahlen und soll - im Falle einer Übernahme - mit Druckaufträgen, wie jene der Zeitschriften «Annabelle» oder «Femina», ausgelastet werden. Dies sei aber nur eine von mehreren möglichen Szenarien.

Supino kam beim Publikum mit viel Charme und Symphatie gut an, konnte die Unsicherheiten aber nicht ganz zerstreuen. Trotz der offensichtlichen Bemühungen für die Ziegler Druckerei bleibt die Frage offen, wie sich die Zukunft für die 105 Druckerei-Beschäftigten gestalten wird.

Der «Landbote» soll künftig in Kooperation mit den drei Zürcher Landzeitungen «Zürichsee-Zeitung», «Zürcher Oberländer» und «Zürcher Unterländer» geführt werden. Mit diesem Zusammenschluss könne man effizient in die Zukunft gehen. Auch eine Zusammenarbeit mit der «Berner Zeitung» schloss Supino nicht aus. Im Gegenteil, der «Landbote» könne davon in diversen Bereichen profitieren. Ausserdem sprach er von der Beibehaltung der Anzahl bisheriger Arbeitsstellen in der Redaktion des «Landboten».

Diese Nachricht kommentiert Jakob Bächtold, Stellvertretender Chefredaktor des «Landboten», folgendermassen: «Supino hat sich zum Redaktionsstandort Winterthur mit rund 60 Stellen bekannt. Dass er hier eine konkrete Zahl genannt hat, hat mich überrascht. Das ist für die Mitarbeiter eine gute Nachricht. Die Stimmung auf der `Landbote`-Redaktion war auch schon besser. Es besteht immer noch eine grosse Ungewissheit darüber, wie es weitergeht.»

Doch trotz dieser Ungewissheit, vielen «Wenn und Aber» entstand der Eindruck, dass Pietro Supino, Verleger der Tamedia, die Ziegler Druck- und Verlags-AG in eine gute Zukunft steuern möchte.