War es Kalkül von Jonas Projer als er für den Freitag, 10. Juni zur «Steinzeitarena» (Bettina Weber im «Tages-Anzeiger») einlud? Mit: «Frauen am Herd?» wird eine Provokationsstrategie gefahren.
Allein die Einstiegsfragen beleidigen das Jahr 2016: «Wieso bleiben so viele gut ausgebildete Frauen am Herd, sobald sie Kinder bekommen? Liegt es daran, dass Familie und Beruf kaum vereinbar sind? Oder liegt es vielleicht doch an den natürlichen Unterschieden zwischen Mann und Frau?» Die Arena des Schweizer Fernsehens (SRF) debattiert allen Ernstes, ob heute «die Männer die grossen Verlierer sind».
Offensichtlich ist Jonas Projer jedes Mittel recht, Einschaltquoten zu kriegen. Nach dem Shitstorm zur Sendung vom 1. April zum Thema: «Angst vor dem Islam?» mit dem «Experten» und Radikalislamist Nicolas Blancho wirft sich der Arena-Moderator mit immer krasseren Boulevardthemen ins Social-Media-Getümmel – ganz nach dem Motto: «There is no bad news, just news», respektive TV-Ratings und Klicks.
Die Reaktionen auf die Steinzeitsendung geben ihm recht, obwohl der Protest den SRG-Verantwortlichen inklusive Presserat (Gleichstellungsgebot?) zu denken geben müsste. Immerhin zeigen die sozialen Medien, dass die Gesellschaft punkto Klischees viel weiter und fortschrittlicher ist als die öffentlich-rechtlichen Sendegefässe.
So laufen seit Freitagnachmittag kreative, lustvolle und informative Posts auf #srfarena via Twitter und Facebook. Es finden sich unzählige Bilder von Kochherden auf Twitter und auf Facebook, auch viele Profilbilder sind mittlerweile Kochherde. Die Aktion wird durch alle Schichten getragen, ist von keiner Organisation lanciert, sondern von Menschen, die offensichtlich mit dem kanadischen Premierminister meinen: «Wir schreiben das Jahr 2016.»
SRF hat dies wohl noch nicht begriffen.