Der Schlagabtausch zwischen Telebasel und der «TagesWoche» geht in die nächste Runde: Nachdem der Basler Lokalsender am Mittwochabend einen 30-minutigen Beitrag über Unstimmigkeiten in Bezug auf Wemf-Beglaubigungen ausgestrahlt hat, erklärte «TagesWoche»-Geschäftsführer Tobias Faust dem Klein Report: «Wir beantworten im Moment keine Anfragen, bis wir wissen, ob die Staatsanwaltschaft sich effektiv Gewissheit über die korrekte Geschäftsführung verschaffen will.»
Auf Anfrage des Klein Reports erklärte Wemf-Geschäftsführer Marco Bernasconi: «Die Praktik der `TagesWoche`, die Hälfte der Auflage gratis an den Flughäfen Zürich und Basel zu verteilen, verletzt keine Regeln.» Bernasconi betonte weiter, dass nicht die Wemf, sondern Verlage und Vertreter der Werbebranche das Regelwerk ausgearbeitet haben.
«Der Direktor des Werbe-Auftraggeberverbandes (SWA), Roland Ehrler, hat bereits am Donnerstag Kontakt mit der Wemf aufgenommen», sagte Bernasconi dem Klein Report. Ehrler hatte sich bereits äusserst negativ im Telebasel-Beitrag zur Praxis der Beglaubigung der Wemf geäussert. Darin kündigte er an, sich bei der Wemf für eine Reglementsänderung einzusetzen, damit diese besser gegen Missbräuche geschützt sei, wie er fand.
Marco Bernasconi wiederum wundert sich, da ja der Schweizer Werbe-Auftraggeberverband «mit zwei Leuten in der Kommission (Wemf) vertreten ist», wie er ausführte. Ausserdem sitze der SWA-Präsident im Verwaltungsrat der Wemf.
«Eine Reglementsänderung ist ein demokratischer Prozess zwischen allen Kommissionsmitgliedern», führte Bernasconi weiter aus. Nach diesem zeitlichen Ablauf könnte im Juni ein neues Reglement stehen, so Bernasconi. Wenn alle in der Kommission Ehrlers Vorschlag folgen, könnte eine Praxisänderung in Kraft treten.