Die getriebene Publigroupe «nimmt Kenntnis von der angekündigten Voranmeldung eines öffentlichen Kaufangebots für alle ausstehenden Aktien der Publigroupe AG durch die Swisscom AG», wie der börsenkotierte Vermarkter aus Lausanne am Freitagnachmittag vermeldete, genauso wie bereits beim Kaufangebot der Tamedia vom 17. April.
Der Verwaltungsrat werde zu beiden Angeboten Stellung nehmen, nachdem die jeweiligen definitiven Kaufangebote vorliegen, heisst es weiter zum neuen Kaufangebot des staatlichen Telekomkonzerns Swisscom.
Die Swisscom bietet 200 Franken pro Aktie, das Tamedia-Angebot steht zur Zeit bei 190 Franken pro Aktie. Gegenüber der Nachrichtenagentur AWP bezifferte der Staatskonzern sein Kaufangebot für die Publigroupe AG mit 2,216 Millionen Aktien auf 443 Millionen Franken.
Die Swisscom will nach eigenen Angaben die volle Kontrolle über local.ch übernehmen, die in der local.ch AG platziert ist und wiederum eine 100-Prozent-Tochter der Swisscom Directories AG ist, die zu 51 Prozent der Swisscom gehört. Das Joint Venture existiert seit 1998 mit der Publigroupe (49 Prozent). Und an der Vermarktungsfirma LTV Gelbe Seiten AG hält die Publigroupe 51 und die Swisscom 49 Prozent.
Der Telekomkonzern, der seit Längerem stark ins Verleger- und Mediengeschäft eindringt, beabsichtigt nach eigenen Angaben die Beteiligungen der Publigroupe an den Medienunternehmen SNP Société Neuchâteloise de Presse SA (29%), Südostschweiz Presse und Print AG (20%) sowie Rhône-Media SA (18%) zu verkaufen. Dem anstehenden Verkauf der FPH Freie Presse Holding AG, die ganz an die NZZ-Gruppe gehen soll, werde sich die Swisscom «nicht widersetzen».