Die Programme der Schweizerischen Radio und Fernsehprogramme werden ab 3. Juni nicht mehr über das terrestrische Signal (DVB-T) übertragen. Davon betroffen sind etwa 1,4 Prozent des Publikums und Auslandschweizer, auf die nun Umrüstungs- und Distributionskosten zukommen.
Die Einstellung des «Digital Video Broadcasting – Terrestrial» erfolgt aus Kostengründen. Der Betrieb der mehr als 200 Sendeanlagen sei «nicht mehr länger finanzierbar», heisst es von der SRG, die im letzten Jahr Sparmassnahmen angekündigt hat.
Ab 2020 könne das Unternehmen durch die Einstellung von DVB-T jährlich etwa 10 Millionen Franken sparen. Möglich macht dies die neue SRG-Konzession, die seit Anfang Jahr gültig ist. Dort steht, dass die SRG «spätestens am 31. Dezember 2019» nicht mehr verpflichtet ist, Fernsehprogramme über das terrestrische Signal zu senden.
Die betroffenen Haushalte werden seit Anfang Jahr über den Fernsehbildschirm informiert, dass sie auf eine andere Empfangsart wechseln müssen – also auf Satellit (DVB-S), ein Kabelnetz (DVB-C) oder den Empfang über das Internet (IPTV).
«Sofern der Empfang am Schweizer Wohnort bisher ausschliesslich über DVB-T erfolgte, übernimmt die SRG auf Antrag Umrüstungskosten bis maximal 500 Franken plus zusätzlich eine kostenlose Sat-Access Karte», teilte die SRG am Freitag mit. «Die Reaktionen der betroffenen Nutzer entsprechen den Erwartungen.»
Daneben sind vor allem im Ausland lebende Schweizer von der Einstellung des Signals betroffen. Denn DVB-T sendete seine Wellen bis über die Landesgrenzen hinaus, wodurch die Fernsehprogramme der SRG bislang auch im grenznahmen Raum empfangen werden konnten. Dieser geduldete «Overspill» endet mit dem 3. Juni.
So brauchen Auslandschweizer künftig eine Sat-Access-Karte, um die Programme über den Satelliten weiter empfangen zu können. Neben den einmaligen Kosten von 60 Franken für die Karte kommen noch jährliche Distributionskosten von 120 Franken dazu. Der Empfang ist allerdings limitiert auf Europa und Teile Nordafrikas.
Die beiden privaten DVB-T-Netze, TeleRätia und Valaiscom, haben ihren Betrieb bereits eingestellt. Damit endet in der Schweiz die Ära der Dachantennen, sobald auch die SRG den Stecker zieht.