Der nationale SRG-Themenabend über den Klimawandel war zwar «differenziert und sachlich», finden die Publikumsräte der vier Landesteile. Zu kurz kam aber das sprachregionale Flair.
In der Abend-Primetime des 29. Novembers strahlten die SRG-Fernsehkanäle in allen vier Landesteilen den gemeinsamen Themenabend «+3°» aus. Aus Sicht der Publikumsräte können die regionalen Unternehmenseinheiten mit nationalen Themenschwerpunkten «viel voneinander lernen». Solche gemeinsamen Aktionen seien zudem eine «Visitenkarte» für die SRG.
Die Koordination über die Sprachgrenzen hinweg sei nicht reibungslos gegangen, meinte indessen Olivier Cajeux, Interregionaler Koordinator RTS und Projektleiter «+3°». Die regionalen Sendegefässe und die Arbeitsprozesse seien verschieden und die Regionen hätten «unterschiedliche Perspektiven». Entsprechend «aufwändig» sei es gewesen, ein nationales Thema mit regional grossem Interpretationsspielraum zu entwickeln.
An dem von der SRG produzierten Spielfilm «Gefährlicher Sommer» kritisierten die Publikumsräte, dass die Protagonisten synchronisiert wurden und nicht in ihrer Originalsprache zu Wort kamen. «Das Aufzeigen der regionalen Unterschiede in Sprache, Mentalität und Temperament wäre ein sehr wichtiges Element bei SRG-Produktionen», argumentierte das Gremium. Untertitel wären eine bessere Lösung gewesen, um die Sprachhürden zu überbrücken, ohne das regionale Flair zu überdecken.
Zudem kreideten die Publikumsräte den Sendern an, dass man in der Abendsendung stärker auf die Gemeinsamkeiten hätte eingehen sollen, die aus der Bevölkerungsumfrage der SRG zum Klimawandel hervorgingen. Die Unterschiede wurden im Vorfeld auf verschiedenen SRG-Kanälen diskutiert. Insgesamt sei das Thema Klimawandel aber «differenziert und sachlich» dargestellt worden.