Jean-Michel Cina ist neuer Präsident der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG). «Die SRG wird sich mit ihrem Know-how, ihrer Branchenkenntnis und ihrer Erfahrung konstruktiv in die Diskussion über einen digitalen Service public einbringen», kündigte der ehemalige CVP-Nationalrat kurz nach seiner Wahl am Freitag an.
Die ausserordentlich einberufene Delegiertenversammlung folgte mit Cinas Wahl dem Vorschlag des Verwaltungsrates. Im Vorfeld wurde ein Nominationsausschuss unter der Leitung von VR-Mitglied Jean-François Roth damit beauftragt, nach einem geeigneten Kandidaten zu suchen.
Im Evaluationsverfahren wurden gemäss SRG aus ursprünglich 74 Persönlichkeiten sechs Kandidaten auf der Liste zu einem Erstgespräch und vier davon zu einem Zweitgespräch eingeladen. Zwei der Kandidaten wurden dann dem Verwaltungsrat empfohlen und dieser wiederum reduzierte den Kandidatenkreis in Form einer Empfehlung an die Delegiertenversammlung auf Jean-Michel Cina.
Cina ist Rechtsanwalt und – genauso wie auch seine Vorgänger Viktor Baumeler und Raymond Loretan – CVP-Politiker: Zwischen 1999 und 2005 war er Nationalrat und seit 2005 Staatsrat des Kantons Wallis. Aktuell präsidiert Cina die Konferenz der Kantonsregierungen. Auch Jean-François Roth, der den Delegationsausschuss leitete, ist Rechtsanwalt und CVP-Politiker.
«Ich bin ein überzeugter Vertreter des Service public. Ich habe in Verwaltung und Politik gedient und sammelte in Verwaltungsräten privatwirtschaftliche Erfahrungen», so Cina nach seiner Wahl. In der Service public-Diskussion trifft der neue SRG-Präsident künftig auf Medienministerin Doris Leuthard und somit auf eine weitere CVP-Parteikollegin.