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Montag
30.10.2017

TV / Radio

Keine Exit-Spots mit Peach Weber auf SRF

Keine Exit-Spots mit Peach Weber auf SRF

Ab Montag sind auf diversen Regionalsendern Werbespots der Sterbebegleitungsorganisation Exit zu sehen. Nicht so auf SRF: Das Staatsfernsehen lehnt die Ausstrahlung ab.

Fünf Prominente Exit-Mitglieder - Komiker Peach Weber, Künstler und Zirkusunternehmer Rolf Knie, Ständerätin Anita Fetz, die Publizistin und ehemalige «Tages-Anzeiger»-Chefredaktorin Esther Girsberger sowie Filmemacher Rolf Lyssy - sprechen in 30-sekündigen Werbespots über das Thema Selbstbestimmung und die Tätigkeiten von Exit.

Zu sehen sind sie vom Montag, 30. Oktober, bis Samstag, 25. November, auf den Regionalsendern TeleZüri, Tele 1, TeleBärn, Tele M1, Tele Basel und TVO Das Ostschweizer Fernsehen, und zwar zu den Hauptsendezeiten zwischen 19 und 20 Uhr, wie der Verein Exit auf seiner Webseite mitteilt.

Brisant: Auch das Schweizer Fernsehen sollte die Spots gemäss «SonntagsZeitung» ausstrahlen, lehnte aber ab. Die Begründung: Die Freitodbegleitung sei «nicht nur politisch, sondern auch gesellschaftlich stark umstritten». Deren Bewerbung in den Service-public-Programmen könnte «einen nicht unerheblichen Teil des Publikums in seinen Gefühlen verletzen».

Jürg Wiler vom Exit-Vorstand reagiert mit Unverständnis auf die Ablehnung. Dies nicht zuletzt, da SRF vor sieben Jahren ähnliche Spots noch ausgestrahlt hatte. «Wir hörten damals nur sehr wenige Stimmen, die sich daran störten», sagt er gegenüber der «SonntagsZeitung» und betont dabei: «Heute geniesst die Freitodbegleitung in der Schweiz eine sehr breite Akzeptanz.»

Damals habe es sehr wohl «verschiedene negative Rückmeldungen» gegeben, lässt sich derweil Admeira-Sprecherin Patrizia Stähli von der «SonntagsZeitung» zitieren. Die Spots von Exits könnten aus ethisch-moralischen Gründen problematisch sein, deshalb lehne SRF sie ab. Ob die Freitodbegleitung explizit beworben werde oder nicht, spiele dabei keine Rolle, da Exit implizit für Sterbehilfe stehe.

Gemäss «SonntagsZeitung» wurde auch das Wiedererwägungsgesuch, mit dem der Verein seine Werbespots doch noch bei SRF unterbringen wollte, abgelehnt.