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Montag
04.06.2018

TV / Radio

Ueli Zindel: Time to say goodbye

Ueli Zindel: Time to say goodbye

Insgesamt hörte man seine Stimme zehn Jahre lang auf den Radiosendern von SRF. Nun hatte Nachrichtenredaktor Ueli Zindel seinen Letzten.

Der 65-jährige Ueli Zindel kann sich noch gut erinnern, als er Ende 2007 bei Radio SRF sein erstes Nachrichtenbulletin lesen konnte. «Es ging damals um die Abwahl von Christoph Blocher als Bundesrat», sagt Zindel gegenüber dem Klein Report. Der Nachrichtensprecher und Redaktor arbeitete insgesamt zehn Jahre in der Abteilung Information in Bern. Am Donnerstag verlas er um zehn Uhr seine letzten News.

Der Zürcher kann sich noch gut an gewisse Nachrichten erinnern, die er in seiner Radio-Zeit über den Äther schickte. «Durch meine - auch verwandtschaftliche - Verbundenheit mit Frankreich, weiss ich noch genau, als die Meldung reinkam, dass IWF-Direktor Dominique Strauss-Kahn verhaftet wurde.» Auch an die Anschläge in Oslo und Utoya und an die Tötung des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi erinnert sich Ueli Zindel noch ganz genau.

Vor seiner Zeit bei SRF arbeitete Zindel 20 Jahre lang beim «Beobachter». Der Wechsel vom einen zum anderen Medium sei anfangs extrem herausfordernd gewesen. «Im Gegensatz zum Radio hatte man beim `Beobachter` enorm lange Produktionszeiten von drei Wochen», sagt der Vollblutjournalist. «Doch die Schnelligkeit beim Radio und die ganz andere Textsorte, die eben zum Hören und nicht zum Lesen ist und ganz schmucklos daherkommt, hat mir sehr gefallen. Auch habe ich die News immer gern gesprochen.»

Ueli Zindel hat in seinem Berufsleben sehr viel ausprobiert. Nach einem Germanistikstudium, das er nicht fertig machte, ging er zur Schauspielschule und war dann während zehn Jahren als Schauspieler unterwegs. In seiner Laufbahn beim Radio hat Zindel auch verschiedene Hörspiele geschrieben. «In Zukunft werde ich mich wieder vermehrt ums Theater kümmern und dort auch im Hintergrund arbeiten», so der frische Pensionär.

Der Klein Report spricht den Zürcher, der in Bern wohnt, auch auf die SRG-Umzugspläne der Abteilung Information ins Zürcherische Leutschenbach an. «Ich hoffe, dass das Radio in Bern belassen wird», so Zindel bestimmt. Er würde einen Umzug sehr bedauern. «Ich hoffe, dass sich der SRG-Verwaltungsrat gut überlegt, was er entscheidet.»