Den hohen Sport-Lizenzgebühren zum Trotz ist das Finale der Eishockey-Weltmeisterschaft zur Prime-Time am Sonntagabend beim Fernsehpublikum im Vergleich zum Münchner «Tatort» mit den Kommissaren Batic und Leitmayr durchgefallen.
Während die «Tatort»-Premiere «Die Liebe, ein seltsames Spiel» auf SRF 1 durchschnittlich 377 000 Zuschauerinnen und Zuschauer oder einen Marktanteil von 23 Prozent erreichte, schalteten beim WM-Finale zwischen Kanada und Schweden auf SRF 2 nur 221 000 Sportbegeisterte oder 17,7 Prozent ein.
Ist das WM-Finale ohne Schweizer Beteiligung beim Schweizer TV-Publikum durchgefallen und hat sich so gesehen der Kauf der Rechte für das Finale überhaupt gelohnt? Das wollte der Klein Report wissen.
Lino Bugmann, Mediensprecher SRF Sport, kontextualisiert die Einschaltquoten für den Klein Report: «Mit den Zuschauerzahlen des diesjährigen WM-Finals sind wir sehr zufrieden: Seit 2013 erreichten die Eishockey-WM-Finalspiele ohne Schweizer Beteiligung auf SRF 2 im Schnitt 181 000 Zuschauerinnen und Zuschauer aus der Deutschschweiz. Das entspricht einem durchschnittlichen Marktanteil von 10,9 Prozent.»
Im Vergleich dazu erreichte der WM-Final 2017 «mit 221 000 Zuschauerinnen und Zuschauern bei einem Marktanteil von 17,7 Prozent höhere Durchschnittswerte», so Bugmann. Zudem verweist er darauf, dass «Liveevents im Sport ihre Spitzenwerte üblicherweise gegen Ende der Übertragung, wenn die Zuschauerinnen und Zuschauer die Entscheidung erwarten» verzeichnen.
Die späte Anspielzeit des WM-Finals um 20.45 Uhr habe diesen Effekt möglicherweise noch verstärkt. «Die Zuschauerinnen und Zuschauer wussten: Sie sehen noch einiges vom Final, selbst wenn sie beispielsweise erst nach dem Tatort auf Eishockey umschalten», vermutet Lino Bugmann.