Content:

Dienstag
22.04.2014

TV / Radio

SRF-Ombudsmann Achille Casanova hat einen Beitrag von «Schweiz aktuell» beanstandet, da Sachverhalte vermischt worden seien. In der Kritik stand die Bildwahl zur Berichterstattung über subventionierte Wohnungen in der Stadt Bern.

Das SRF zeigte sowohl im März als auch im Februar Bilder des Murifeld-Quartiers in Bern in Zusammenhang mit einer Überprüfung der Mieterschaft von Wohnungen, welche durch die Stadt Bern subventioniert werden. Dabei war unter anderem von Bewohnern die Rede, die zu viel verdienen und in einer zu günstigen Wohnung leben würden.

«Ein durchaus wichtiges und hochaktuelles Thema, denn in den 560 subventionierten Sozialwohnungen der Stadt Bern leben bei Weitem nicht nur Bedürftige, sondern vereinzelt sogar Millionäre», so Casanova. «Nicht weniger als 237 Mietparteien werden deshalb die Kündigung erhalten.»

Ein Zuschauer warf daraufhin dem Sender vor, nicht richtig recherchiert zu haben, da es keine städtisch subventionierten Wohnungen im Murifeld gebe, sondern nur solche des Bundes. «Dementsprechend hätten sie darauf verzichten müssen, Bilder aus diesem Quartier in ihrer Berichterstattung zu diesem Thema auszustrahlen», heisst es in der Beschwerde.

«Für uns und alle anderen Bewohner des Quartiers hat dieses Vorgehen äusserst unangenehme Folgen. Wir haben uns in den vergangenen Jahren immer an die Spielregeln gehalten und sehen uns im Moment ständig mit unhaltbaren Verdächtigungen und Vorwürfen konfrontiert.»

Die Sendungen erweckten bei den Zuschauern den Eindruck, dass in diesen Wohnungen zu einem erheblichen Teil Sozialbetrüger und Schmarotzer leben würden.

Das SRF begründete die Bildwahl damit, dass die Mieterschaft des Murifelds in einer Arbeitsgruppe zum Thema Vermietungskriterien mitwirkte und selbst dem Kassier des Quartiervereins Murifeld nicht bekannt gewesen sei, dass die Wohnungen vom Bund und nicht von der Stadt subventioniert wurden.

Der Ombudsmann kam allerdings zum Schluss, dass es «eindeutig unzutreffend war, in beiden Berichterstattungen zu behaupten, auch subventionierte Wohnungen im Murifeld-Quartier seien von der Überprüfung und somit von den Missbräuchen betroffen». Er trat auf die Beanstandung ein und forderte das SRF auf, die bereits erfolgte Korrektur im Internet deutlicher zu formulieren.