Zuerst nur Männer, jetzt auch noch vermeintlich rassistische und sexistische Männer in der engen Auswahl: SRF hat ein Comedy-Problem.
«20 Minuten» und Watson bringen die brisante Story. Der 28-jährige Stefan Büsser, der laut Gratiszeitung und Onlinemagazin als heisser Favorit für die Deville-Nachfolge gehandelt wird, soll im Männertrio-Podcast mit dem sinnigen Namen «Comedymänner», mitverantwortlich für sexistische und rassistische Inhalte sein.
Ein anonymer Insta-Account «uncover-comedymaenner» stellt fest, dass der Podcast problematisch sei. Mit Clips und Zitaten wie «Witze über Pädophilie sind problematisch» und «Rassistische Witze bleiben rassistisch, auch wenn ihr sie zitiert» listet der Account mit 477 Followern 18 kritische Beiträge.
Die Betreiber erklären Watson ihre Motive: «Wir möchten deutlich machen, dass einer der beliebtesten – wenn nicht sogar der beliebteste – Comedypodcasts der Schweiz diskriminierende Inhalte verbreitet.»
Auftakt der Kritik an «Comedymänner» machte der «Tages-Anzeiger» unter dem Titel «Warum ich Stefan Büsser und seine ‚Quotenmänner‘ nicht lustig finde» schon am 31. Mai 2020. Die damaligen «Quotenmänner» starteten ausgerechnet im Frauenstreikjahr 2019 und verhandelten so «lustige» Formate wie statt «Mini Beiz, dini Beiz», «Mini Frau, dini Frau» – also echte Schenkelklopfer.
«Quotenmänner» lief auf SRF, dann wurde der Podcast zu «Comedymänner» und wird von den Autoren Aron Herz, Michael Schweizer und Stefan Büsser privat produziert. Politikum wurde der Podcast nun, weil die Nachfolge um Deville sich Gerüchten nach aus diesem Trio rekrutiert.
Keine Comedienne, nun Comedy-Männer unter Sexismus- und Rassismus-Verdacht: SRF hat ein veritables Comedy-Desaster.