Es ist das wohl lästigste und langweiligste Format auf den SRF-Sendern: die «Verkehrsinformationen», die ungefragt und flächendeckend über Staus, Falschfahrer und Tieren auf der Fahrbahn informieren.
Nun wäre die unscheinbare Service-Rubrik über Nacht beinahe zum politischen Statement geadelt worden.
Und zwar durfte sich am Donnerstag das (vor dem Bundesgericht) ranghöchste Aufsichtsgremium der Schweizer Medienwelt – die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI) – mit der programmrechtlichen Konformität respektive Nicht-Konformität der «Verkehrsinformationen» befassen.
Dabei ging es nicht etwa um eine konkrete, unsachgemässe Staumeldung, die es den Hörern verunmöglicht hätte, sich fahrenderweise eine eigene Meinung über das Verkehrsgeschehen auf der Gotthard-Südrampe zu bilden.
Nein, es ging ums Prinzip der Staumeldung an und für sich.
Gerügt wurde nämlich, dass diese Sendungen fast ausschliesslich den Strassenverkehr beträfen. Diese einseitige Fokussierung auf Auto, Autobahn und Autokolonnen stelle eine «unausgewogene Berichterstattung über den Verkehr» dar und diskriminiere den grossen Teil des umwelt- und klimabewussten Publikums, so die Beschwerde.
Vor der UBI hatte die Adelung der drögen Staumeldung zur regelrechten journalistischen «Berichterstattung» indessen keine Chancen. Ohne Gegenverkehr zog das Gremium die Kritik der Klima-Bewegten aus dem Verkehr.
Es handle sich bei den Verkehrsmeldungen um ein «besonderes Format», argumentierte die UBI, welches «primär einen häufig genutzten Service für Autofahrende» darstelle. Daraus könne trotz der regelmässigen Ausstrahlung «keine Einseitigkeit oder Unausgewogenheit in der Verkehrsberichterstattung» abgeleitet werden.
«Radio SRF orientiert in Informationssendungen zudem vertieft über die verschiedenen Aspekte des Verkehrs und seine Auswirkungen», so die UBI weiter.
Damit müssen die «Verkehrsinformationen» nun also auch weiterhin ihr Schattendasein unterhalb der klimapolitischen Schmerzgrenze fristen.