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Sonntag
01.06.2014

TV / Radio

Die SRF-Sendung «Rundschau» hat in den vergangenen Wochen - nicht zum ersten Mal - für Arbeit für die Ombudsstelle gesorgt. Die Sendung zum Kampfflugzeug Gripen hat nun aber eine richtige Flut ausgelöst.

Die 110 Beanstandungen, die die Ombudsstelle zu behandeln hatte, seien für den «Ein-Mann-Betrieb Ombudsstelle» schwer zu bewältigen gewesen, so Ombudsmann Achille Casanova. Am Ende entschied er in allen Fällen, dass das Sachgerechtigkeitsgebot nicht verletzt wurde.

Beim SRF deutet man den Entscheid von Casanova als Bestätigung für das «Rundschau»-Konzept, in dem erst eine Seite in einem Beitrag dargestellt und anschliessend der anderen in der Diskussion mit dem Moderator Gelegenheit zur Entgegnung gegeben wird.

«Dieses Konzept ist ergiebig, weil es zu klaren Stellungnahmen zwingt und die Argumente schärft mit dem Ziel, dass sich die Zuschauerinnen und Zuschauer am Schluss ihre eigene Meinung bilden können», so SRF-Mediensprecher Stefan Wyss am Mittwoch gegenüber dem Klein Report. «Der Ombudsmann stützt mit seinem Entscheid unser journalistisches Konzept.»

Er sieht selbst angesichts der zahlreichen Reklamationen keinen Grund, Konsequenzen zu ziehen. «Wir müssen nicht über die Bücher», meinte er. «Die ungewöhnlich grosse Anzahl an Eingaben ist zurückzuführen auf einen Aufruf eines Pro-Gripen-Komitees, das gleich auch noch die Anleitung dazu mitlieferte.»