Der Trend vom ersten Semester 2016 hat sich nun in den aktuellen TV-Nutzungszahlen von Mediapulse für das zweite Semester bestätigt und birgt eine kleine Sensation: SRF2 hat im 2016 erstmals den SRG-Hauptsender SRF1 bei den 15-49-Jährigen deutlich überholt. Mit 10,3% Marktanteil setzt sich SRF2 an die Spitze vor SRF1 (9,5%) und RTL (7,8%).
Kein Wunder reagierte Roger de Weck im «Medienclub» wenig begeistert auf die Idee, zukünftig auf SRF2 auf US-Serien verzichten zu müssen.
Bei der durchschnittlichen Sehdauer verwirren die unterschiedlichen Werte für Verweildauer und Sehdauer der Mediapulse-Studie und verleitet Medienschaffende unter anderem bei der SDA zu Fehlinterpretationen.
Bei der Zielgruppe 15-29 zeigt sich dies besonders stark. Die gut 40% der 15-29-Jährigen, die täglich fernsehen, tun dies 134 Minuten lang (Verweildauer). Zusammen mit den 60%, die nicht schauen, ergibt sich dann aber eine durchschnittliche Sehdauer von nur 58 Minuten. Die tägliche Nutzung über alle Zielgruppen hinweg ist stabil. So schauen die TV-Zuschauer in der Schweiz im Schnitt gut 3 Stunden fern.
Das Medium Fernsehen erreichte im zweiten Halbjahr in etwa gleich viele Menschen, wie in den vorangegangenen Semestern und damit täglich zirka Zweidrittel der Bevölkerung. Die zeitversetzte Nutzung steigt auch im zweiten Semester nochmals an und bewegt sich nun um 13%. Auch hier zeigt sich, die jüngeren Zuschauergruppen nutzen die technischen Möglichkeiten öfters. Besonders fallen hier die 15-29-jährigen Romands auf, welche mit 26,9% die höchste zeitversetzte Nutzung aufweisen und diese gegenüber dem Vorjahr um 9% gesteigert haben.
Im Tessin hingegen ging die zeitversetzte Nutzung von 17,2% auf 15% leicht zurück. Mediapulse misst täglich die offiziellen Einschaltquoten bei Radio und Fernsehen.