Christian Lindner (FDP) fordert einen Gehaltsdeckel für das Spitzenpersonal der öffentlich-rechtlichen Anstalten. Gleichzeitig machte sich der Bundesfinanzminister dafür stark, gegen Reiche und Grossverdiener keine Neid-Debatten in den Medien zu befeuern.
Der Parteichef der «Partei der Wohlverdienenden» kritisiert die «enormen Einkommen» an der Spitze der öffentlich-rechtlichen Anstalten und bringt ein üblicherweise von den Linken eingebrachtes Vergleichs-Argument: «Kein Intendant sollte mehr verdienen als der Bundeskanzler. Hier ist eine Selbstverpflichtung nötig, um mit dem Geld der Gebührenzahler sparsam umzugehen.»
Der Klein Report findet den Vergleich auch deshalb spannend, weil wieder einmal erwähnt wird, wie wenig eigentlich ein deutscher Bundeskanzler verdient: 362'000 Euro. WDR-Intendant Tom Buhrow von der ARD verdient 413'000 und der ZDF-Intendant 372'000 Euro.
In der Schweiz verdient gemäss letzter Recherche der «Weltwoche» Gilles Marchand als Generaldirektor SRG über 530'000 Franken. Nathalie Wappler als Direktorin vom Deutschschweizer Fernsehen und Radio (SRF) etwa 450'000 Franken und Kollege Pascal Crittin, Chef des vergleichsweise kleinen Westschweizer Kanals, 400'000 Fanken. Fett sind die Löhne der BBC, wo die Chefs auf weit über 600'000 Euro kommen.
Thematisiert hat unter anderen die «Bild am Sonntag» die Löhne im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) – ein Umstand, den das Unternehmen Media Tenor nimmt, um die gewachsene negative Berichterstattung über den ÖRR als «dramatisch» zu bezeichnen. Roland Schatz von Media Tenor dazu: «Eine negative Bewertung von über 50 Prozent sieht man normalerweise nur bei Firmen wie Wirecard oder anderen insolventen Unternehmen.»
Doch auch FDP-Parteichef Christian Lindner spricht sich für die Beibehaltung des Rundfunkbeitrages aus und gegen das Modell, den ÖRR mit Steuern zu finanzieren.
Der Klein Report geht davon aus, dass die Negativ-Schlagzeilen zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland auch in den Nachbarländern Niederschlag in einer vermehrten Service-public-Diskussion finden. Viel zu lange wurden auch interne Kritiken innerhalb des ÖRR ignoriert, und dies rächt sich nun mit einer grossen Polarisierung rund um die Frage der Gebührengelder.