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Freitag
17.04.2020

TV / Radio

Die Verantwortlichen der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) haben die Erhöhung des Abgabeanteils ab 2021 ungerührt zur Kenntnis genommen. Der Beitrag «gewährleistet die Aufrechterhaltung des SRG-Leistungsauftrags gemäss Konzession», so die trockene Stellungnahme.

Die laufenden Spar- und Reformprogramme würden weiter umgesetzt, heisst es in der Mitteilung, welche die SRG am Donnerstag verschickte.

Nach der Plafonierung des Gebührenanteils auf 1,2 Milliarden Franken kündigte die SRG Sparmassnahmen in Höhe von 100 Millionen Franken an. Der Kostensenkungsplan wurde 2019 wegen «massiv rückläufigen Werbeeinnahmen» nochmals um 50 Millionen erhöht.

Trotz der zusätzlichen 50 Millionen für die SRG aus dem Gebührentopf wird keine Anpassung dieses Sparplans in Aussicht gestellt. Grund dafür sind die weiter sinkenden Werbeeinnahmen.

Die Radio- und Fernsehgesellschaft gehe davon aus, dass sich die finanziellen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie «voraussichtlich im hohen zweistelligen Millionenbereich» bewegen.

Auch beim Schweizer Syndikat Medienschaffender (SSM) wurde die Meldung aus Bern vom Donnerstag ohne Euphorie empfangen. Die SRG-Gewerkschaft bezeichnete die Erhöhung der Gebühren für SRG, Keystone-SDA und private Radio- und Fernsehanbieter als «blosse Pflästerlipolitik».

Kritisiert wird die angekündigte Senkung der Haushaltsabgabe. Die Corona-Krise habe den Werbemarkt «fast vollständig zum Erliegen gebracht». Eine Erholung sei nicht absehbar. «Angesichts dieser Zukunftsaussichten die Haushaltsabgabe zu senken und damit die zweite Säule der Finanzierung des medialen Service public zu schwächen, ist ein weiterer Affront gegenüber den Medienschaffenden», erklärte das SSM.