Damit hat man auf der SRF News-Redaktion wohl nicht gerechnet: Ein Video, das zeigt, wie die psychische Belastung durch Nachrichtenflut beeinflusst wird, wird in den Sozialen Medien rege kommentiert. Das News-Video wurde bis am Donnerstagmittag allein auf X über 4500 Mal angeklickt.
Wer kennt sie nicht, die negativ formulierten Schlagzeilen zum Ukraine- oder Israel-Krieg, zu Covid19 oder zum Klimawandel, die wir in den Zeitungen immer wieder lesen. Manche Personen können sich von diesen Schlagzeilen nicht distanzieren. So zum Beispiel eine junge Frau, Alexandra Krucker, die im SRF-Video gezeigt wird.
«Es nimmt kein Ende. Das macht mich jeweils sehr traurig und auch hoffnungslos», gesteht Alexandra Krucker. So geht es vielen jungen Erwachsenen, folgert das SRF-Team in dem Video.
Die Menge an negativen Schlagzeilen hat laut Studien nicht zugenommen. Aber in den Sozialen Medien sind Nachrichten oft ungefiltert verfügbar. Jüngere Menschen haben mehr Mühe sich davon abzugrenzen, sagt im Videobeitrag Susanne Walitza, Professorin für Kinder- und Jugendpsychiaterie der Universität Zürich.
Statt abzuschalten, lesen, hören, schauen insbesondere junge Erwachsene immer weiter. Bis der Kopf nicht mehr kann. Alexandra Krucker erreichte ihren mentalen Tiefpunkt in der Corona-Pandemie.
Die Nachrichten bewusst auszuwählen, ist ein Tipp von Walitza und den Medienkonsum auf unter drei Stunden pro Tag zu beschränken, ein anderer. Denn Depressionen können eine Folgeerscheinung sein.
In den Sozialen Medien bleibt dieses Video nicht unkommentiert. Es sorgt sogar für böse Reaktionen: «Die Klimakatastrophen-Berichterstattung lässt grüssen...», schreibt ein User auf X. Ein anderer User findet ebenfalls auf X noch deutlichere Worte: «Wer macht denn diese negativen Schlagzeilen? Ihr seid doch Teil dieses Systems der negativen Schlagzeilen?»
Einmal mehr stellt sich die Frage, wie SRF die eigene Selbstwahrnehmung betrachtet.