Die «Sonntagszeitung» und der «Tages-Anzeiger» sollen künftig stärker zusammenarbeiten. Bereits seit der Lancierung der Sonntagszeitung im Jahr 1987 teilen sich die beiden Redaktionen ein Sport-Ressort, nun soll die Zusammenarbeit ausgebaut werden.
Geprüft wird «ein verstärkter Austausch zwischen den beiden, weiterhin eigenständigen Redaktionen (...) auch bei den Themen Gesellschaft und Lifestyle, Wissen und Kultur». Ob das eine Zusammenlegung der Redaktionen in diesem Bereich bedeutet, wollte «Sonntagszeitung»-Chefredaktor Arthur Rutishauser nicht verraten. «Wir suchen nach sinnvollen Ergänzungen», sagte er am Dienstag gegenüber dem Klein Report.
Fest steht hingegen, dass die «Sonntagszeitung» ab dem Frühjahr 2014 einen neuen sechsten Bund zum Thema Gesellschaft und eine neue Gestaltung erhalten soll. «Es gibt viele Fragen in der Beziehung und Arbeitswelt, die man noch besser beleuchten könnte als bisher», so Rutishauser. Inhaltlich würden Debatten und Polemiken über diese Themen geboten. Die Redaktion soll zudem vermehrt thematische Schwerpunkte setzen, dabei aber die Themenvielfalt beibehalten.
Ein weiteres gemeinsames Projekt der beiden Tamedia-Titel ist ein Kompetenzzentrum für Datenjournalismus. Dieses soll bei der «Sonntagszeitung» angesiedelt sein, könnte aber auch den «Tages-Anzeiger» mit aktuellen Infografiken beliefern. Die Schaffung eines solchen Kompetenzzentrums hält Rutishauser für «ein Gebot der Zeit». Die Pläne scheinen schon fortgeschritten zu sein. Auf die Frage des Klein Reports, wann die Datenjournalisten ans Werk gehen werden, meinte er: «Bald, im nächsten Jahr.»
Neben der inhaltlichen Zusammenarbeit mit dem «Tages-Anzeiger» wird die «Sonntagszeitung» beim Vertrieb mit anderen Tamedia-Titeln zusammenarbeiten. Mit den nächsten Leserschaftszahlen, die im März 2014 publiziert werden, werde die «Sonntagszeitung» ihre Leserschaft aufgrund der neuen Kooperationen mit der Berner Tageszeitung «Der Bund» sowie der «Basler Zeitung» weiter ausbauen, heisst es. Die Auflage sei als Folge der Kooperationen bereits von 194 127 auf 240 882 Exemplare gestiegen.