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Donnerstag
05.07.2018

Medien / Publizistik

Streikende vor dem Tamedia-Sitz in Lausanne

Streikende vor dem Tamedia-Sitz in Lausanne

Gewerkschaften und Politiker haben einen Aufruf zur Streiksolidarität und zum Erhalt der Medienvielfalt in der Romandie gestartet. Zu den Unterstützern gehören Westschweizer Vertreterinnen und Vertreter der SP, der Grünen, der Partei der Arbeit, der CVP und der SolidaritéS.

Seit Dienstag streiken die Redaktionen der Tamedia-Bezahltitel in Lausanne und Genf. Auslöser für den Arbeitskonflikt zwischen der Belegschaft und der Chefetage ist die Einstellung der Print-Ausgabe der Boulevardzeitung «Le Matin». Nun haben linke Politiker zusammen mit Syndicom, Impressum, Syndikat Schweizer Medienschaffender sowie der Unia Waadt und Union Syndicale Vaudoise zur Solidarität mit den Journalisten aufgerufen.

Zu den Initianten gehören unter anderem Jessica Jaccoud (Präsidentin SP Waadt), Denis Corboz (Präsident SP Lausanne), Nicolas Walder (Präsidentin Grüne Genf), Christophe Grand (Generalsekretär PdA Waadt), Bertrand Buchs (Präsident CVP Genf) und Dimitri Paratte (SolidaritéS Neuenburg).

«Der Alarmzustand im Mediensektor ist nicht vorbei» und «die Romandie ist einmal mehr von einer Verarmung der Medienvielfalt betroffen», heisst es im «Appel pour la diversité et l`indépendance des médias en Suisse romande».

Die Unterzeichner sind besorgt über das «Verschwinden eines symbolischen Titels» der Print-Medien. Die Zeitung «Le Matin» habe einem vielschichtigen Publikum Zugang zu Nachrichten, Informationen und Debatten geboten.

Nicht nur bei Tamedia werden Stellen abgebaut: Der Aufruf verweist auch auf die kürzlich angekündigten Entlassungen in der französischsprachigen Redaktion des «Migros-Magazins» und auf den möglichen Abbau von 250 Vollzeitstellen bei der SRG.

Mit dem Appell wollen sich die Parteien und Gewerkschaften für einen «diversifizierten und unabhängigen» Journalismus starkmachen. Sie unterstützen die Redaktionen und Mitarbeitenden bei ihren Aktionen, um die Vielfalt von Print- und Online-Medien, die Arbeitsbedingungen und die gefährdeten Stellen zu erhalten.

Dazu wird zur Teilnahme an allen Unterstützungsaktionen, Veranstaltungen und Kundgebungen aufgerufen. Die Politiker, Syndicom und Co. verpflichten sich zudem, ihre Vertreter zu delegieren und gegen einen weiteren Stellenabbau zu opponieren.

Die Öffentlichkeit kann sich ebenfalls am Appell beteiligen. Die Westschweizer Tamedia-Redaktionen haben zusammen mit den Gewerkschaften eine Online-Petition lanciert und bis dato 271 Unterschriften gesammelt.