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Freitag
12.05.2023

Medien / Publizistik

Das volle Programm: Offener Brief, Petition und Eingabe beim Presserat...

Das volle Programm: Offener Brief, Petition und Eingabe beim Presserat...

Die Campax-Kampagne gegen den Artikel von Rico Bandle in der «SonntagsZeitung» schlägt hohe Wellen. «Umfrage an der ETH und Uni Zürich: ‚Die meisten Studentinnen wollen lieber einen erfolgreichen Mann als selber Karriere machen‘».

Die Studie hat der Journalist Rico Bandle direkt bei einer der Autorinnen, Professorin Margit Osterloh, angefragt und erhalten, wie er gegenüber dem Klein Report am Donnerstag erklärte.

Die wissenschaftliche Analyse von Margit Osterloh, Katja Rost, Louisa Hizli und Annina Mösching von der Universität Zürich ist gemäss Virginia Köpfli, Kampagnenleiterin bei Campax, bisher weder auf der Webseite der Uni noch durch eine «peer-reviewed»-Phase gelaufen. Das heisst, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler noch keine Einschätzung zu dieser Studie abgegeben haben.

Rico Bandle sagte gegenüber dem Klein Report auf Anfrage, dass er über ein Interview auf die Studie aufmerksam geworden sei. «Die Studien-Autorinnen haben zu dem Thema bereits Interviews gegeben und Gastbeiträge geschrieben, zum Beispiel in der ‚Neuen Zürcher Zeitung‘», sagte er zum Klein Report.

«Wenn die Campax-Leute Mühe haben mit den Studienresultaten, weil sie vielleicht nicht ihrem Weltbild entsprechen, dann ist das ihr Recht», so der Journalist weiter. Er selber habe die Ökonomin Margit Osterloh ausführlich in seinem Artikel zitiert.

Diametral anders tönt es bei Campax: Man habe bereits beim Presserat eine Eingabe gemacht. «Es geht hierbei nicht um eine andere Interpretation von der Studie. Herr Brandle lässt gezielt Informationen (zu einer unveröffentlichten Studie) weg, um das Bild zu erwecken, Frauen hätten eine konservativere Lebensplannung. Dabei wird aus der Studie klar, dass nicht einfach nur Frauen nicht mehr Karriere machen wollen, sondern Karriere auch für Studenten unattraktiv ist. Ein kleines, aber eben nicht ganz so feines Detail, welches völlig andere Fragen aufwirft und klar macht, dass es eben keine ‚Geschlechterfrage‘ ist», ergänzt Virginia Köpfli, die seit einem Jahr Kampagnen bei der Organisation leitet.