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Mittwoch
02.03.2016

IT / Telekom / Druck

Google-Auto: Bus gesehen, trotzdem knallt's

Google-Auto: Bus gesehen, trotzdem knallt's

Ein selbstfahrendes Auto von Google trägt offenbar zum ersten Mal Schuld an einem Verkehrsunfall. Im kalifonischen Mountain View ist ein Fahrzeug des Tech-Riesen beim Spurwechsel in einen Linienbus geknallt.

Unfälle mit selbtfahrenden Google-Autos sind nichts Neues. Bisher trug jedoch noch nie die Technik Schuld an den Kollisionen. Vor zwei Wochen ist jetzt ein selbstfahrender Lexus auf dem El Camino Real in Mountain View mit einem Linienbus kollidiert - den Unfall verursacht hat möglicherweise die Software des Autos.

Wie Google-Mutterkonzern Alphabet in einem Statement gegenüber den zuständigen Behörden schreibt, habe das Google-Auto gestoppt, da auf der Spur Sandsäcke im Weg gewesen seien. Um das Hindernis zu umfahren, sei ein Spurwechsel nötig gewesen.

Das Auto habe deshalb auf den richtigen Moment gewartet, um sich in den Verkehr auf der anderen Spur einzugliedern. Dabei habe man zuerst einige Autos vorbeigelassen und dann beim Spurwechsel einen Linienbus gerammt. Bei der Kollision, bei der das Google-Auto mit 3,2 km/h und der Bus mit 24,1 km/h unterwegs waren, wurde niemand verletzt. Lediglich der Kotflügel des Busses wurde beschädigt.

Noch sind die Details des Unfalls nicht abschliessend geklärt. Gegenüber den Behörden räumt Alphabet nun aber zum ersten Mal ein, dass man «ganz klar einen Teil der Schuld trage», denn hätte sich das Auto nicht bewegt, wäre es auch nicht zum Unfall gekommen.

So hätten sowohl die Software des Autos als auch der Testfahrer den Bus zwar wahrgenommen, aber damit gerechnet, dass dieser bremse. Dabei handle es sich zwar um ein «Missverständnis, das menschlichen Fahrern jeden Tag passiere», man werde von jetzt an aber dafür Sorgen, dass die Fahrzeuge «verstehen, dass Busse mit geringerer Wahrscheinlichkeit anhalten» als andere Fahrzeuge.