Es sieht gar nicht so schlecht aus: Trotz Lockdowns, Homeoffice-Obligatorium und haufenweise Corona-Koller kam der Brutto-Werbedruck im gerade zu Ende gegangenen Jahr auf 5'598 Millionen Franken zu liegen – was «nur» 6 Prozent weniger sind als im Jahr 2019, als noch niemand etwas von Lockdowns, Homeoffice und dem neuen Koller-Virus ahnte.
Denn gegenüber dem ersten Coronajahr legte der Werbedruck im 2021 um satte 12,3 Prozent oder 613 Millionen Franken zu, wie aus dem am Freitag publizierten Jahresresumé von Mediafocus weiter hervorgeht.
Wie immer sind die Bruttobrutto-Zahlen nicht mit jenen baren Münzen zu verwechseln, die das Konto zwischen Werbeauftraggeber und Werbevermarkter tatsächlich wechselten. Und doch: Der Trend stimmt zuversichtlich.
Internet ist neu die grösste Mediengruppe mit einem 30-Prozent-Anteil am Media-Kuchen 2021. Damit löst der Banner den TV-Spot ab.
Verglichen mit 2019 und 2020 hat Online-Werbung 4 Prozentpunkte zugelegt. TV-Werbung macht neu 29 Prozent aus, Print auf Rang 3 generiert ein Viertel des Werbedrucks, Out-of-home liegt bei 12 Prozent und Radio bei 4 Prozent.
Vergleicht man 2021 mit dem Vor-Corona-Jahr 2019, fällt als Erstes auf, dass lediglich Online-Werbung zulegen konnte (+10.8%). «Die Steigerung um 12,1 Prozent bei Radiowerbung lässt sich über die Integration vier Westschweizer Sender erklären (ohne Integration -21,3%)», schreibt Mediafocus dazu.
Alle anderen Mediengruppen liegen noch unter dem Niveau von 2019: TV mit minus 15,3 Prozent, Print mit minus 10.2 Prozent und zu guter Letzt Out-of-home mit minus 8,4 Prozent.
Im Krisenjahr 2020 hatte die Aussenwerbung – trotz Lockdown – den geringsten Rückgang verzeichnet.