Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) bietet privaten Medien neu Videos im Bereich «News» zur Verwendung auf den eigenen Online-Plattformen an. Zu wenig, findet der Verband Schweizer Medien (VSM) und fordert «frei editierbares Rohmaterial» anstatt «fixfertige Videos mit SRG-Label».
Unter dem neuen Generaldirektor Gilles Marchand will die SRG die Zusammenarbeit mit privaten Medienhäusern stärken und setzt dabei auf verschiedene Kooperationsprojekte. Unter anderem will sich die SRG laut eigenen Angaben «im Bereich der Onlinemessung engagieren» und zu einer «Branchenlösung zwischen Verlegern, Radio- und TV-Anbietern beitragen».
Daneben bietet das Medienunternehmen privaten Medienhäusern neu «gratis und einfach» Videos im Bereich «News» zur Verwendung auf den eigenen Internet- und Social-Media-Plattformen an. «Die Medienhäuser sind unter Beachtung der Nutzungsbedingungen frei in der Kommerzialisierung der Videos», so die SRG zum geplanten Projekt.
Wenig zufrieden damit zeigt sich der VSM: «Anstatt fixfertige Videos mit SRG-Label zur Verfügung zu stellen, sollte die SRG den Redaktionen der Privaten frei editierbares Rohmaterial zur Anreicherung der Berichterstattung anbieten. Nur so kann die Vielfalt gefördert werden», schreibt der Verband in einem Statement vom Samstag.
Zwar begrüsse man den Willen der neuen Führung, mit den Privaten zusammenzuarbeiten. «Die fünf Kooperationsangebote beziehen sich jedoch nicht auf die eigentlichen Konfliktfelder», so der VSM weiter. Man erwarte von der SRG die verfassungsmässige Rücksichtnahme auf die Privaten, einen Stopp bei der Ausweitung des SRG-Angebots und die Vermeidung von Marktverzerrungen.
Der VSM biete auch Hand zu einer Diskussion, in welchen Bereichen Kooperationen sinnvoll und zielführend seien. «Insbesondere im Konflikt rund um Admeira wären Gespräche über eine wirkliche Branchenlösung angezeigt», konkretisiert der VSM.
Positiv sehen die privaten Verleger hingegen die Kooperationsbestrebungen im Bereich der Onlinemessung, die laut dem Verband zurzeit «massgeblich von den privaten Medienanbietern vorangetrieben» werde. Eine verstärkte Zusammenarbeit sei deshalb «wünschenswert».