Im Dezember feiert der erste Schweizer «Radio-Tatort» Premiere. Anina Barandun, SRF-Redaktionsleiterin für Hörspiele und Satire, hat dem Klein Report gegenüber erklärt, wie die Produktion des Schweizer Audiokrimis abläuft und was ihn so besonders macht.
Obwohl der Schweizer «Radio-Tatort» auf einer Zusammenarbeit zwischen ARD und SRF basiert, handelt es sich um keine Koproduktion im engeren Sinne. «Wir sind in der Produktion – abgesehen von der Längenvorgabe – sehr frei. Selbst die vor zehn Jahren getroffenen Leitlinien für ´Radio-Tatorte`, die zum Beispiel gesellschaftlich aktuelle Themen oder polizeiliche Ermittler vorsehen, sind inzwischen nicht mehr bindend», führte Barandun aus.
Vielmehr würde SRF die «Radio-Tatort-Familie» von ARD als assoziiertes Mitglied ergänzen. «Konkret kreieren wir jedes Jahr einen Radio-Krimi, der von allen ARD-Sendern übernommen wird. Im Gegenzug treffen wir eine Auswahl aus den deutschen ´Radio-Tatorten`. Quasi ein ´Best of` für unsere Schweizer Hörerinnen und Hörer», so die Redaktionsleiterin für Hörspiele und Satire bei SRF.
Die Freiheiten in der Produktion haben das SRF-Team dazu bewogen, sich auf Neuland zu wagen. Zusammen mit dem Autoren-Trio Matthias Berger, Gion Mathias Cavelty und Lukas Holliger entschied man sich für ein «Novum» in der Geschichte des «Radio-Tatorts». «Unser erster Fall spielt nämlich in der Vergangenheit. Gleichzeitig werden dort Spuren gelegt, die bis in die Gegenwart und darüber hinaus führen. Darauf bauen dann die nächsten zwei Episoden auf», gab Barandun erste Einblicke in die Handlung.
Während das Manuskript der ersten Folge mittlerweile produktionsreif sei, werde man im August die Sprachaufnahmen in Angriff nehmen. «Im Herbst produzieren wir die Originalmusik, und fertiggestellt wird der ´Radio-Tatort`dann im November.» Regie führen wird dabei Susanne Janson in Zusammenarbeit mit der Dramaturgin Katrin Zipse.
Premiere für die erste Folge ist am Freitag, 13. Dezember, auf SRF 1. Die neun Partnersender der ARD werden den «Tatort» dann zwischen dem 11. und 16. Dezember in ihren jeweiligen Programmen senden, erklärte Barandun abschliessend.