Die Forschungsstelle Öffentlichkeit und Gesellschaft (FÖG) der Universität Zürich beobachtet für die Zukunft der Schweizer Medien zwei Megatrends: Es wird betont, dass entweder die globalen Tech-Giganten wie Google oder Facebook die wahren Konkurrenten seien und die privaten und öffentlichen Medienorganisationen der Schweiz daher kooperieren sollten.
Oder aber die privaten Schweizer Medienorganisationen stünden vor allem zur SRG in Konkurrenz, woraus die Notwendigkeit für Kooperationen mit den Tech-Giganten abgeleitet wird.
Welche Strategien sich durchsetzen werden, ist aus FÖG-Sicht offen, weil sich in jüngster Zeit mehrere prägende Ereignisse häufen. Zum einen kündigten Ringier und Swisscom im August 2015 eine strategische Partnerschaft mit der SRG in der Werbevermarktung an, um der Konkurrenz durch die Tech-Giganten zu begegnen. Dadurch brechen neue Gräben in der Branche auf und der Konflikt innerhalb der privaten Medienbranche verschärft sich erheblich.
Zum anderen ist die Auseinandersetzung nach wie vor geprägt von der sehr intensiv geführten öffentlichen Debatte im Zusammenhang mit der Abstimmung über das RTVG im Juni 2015.
Der einstige medienpolitische Konsens darüber, dass die kulturell vielfältige und kleinräumige Schweiz sowohl einen starken öffentlichen Rundfunk, wie auch starke private Medienanbieter braucht, erodiert aus Sicht der Wissenschaftler, auch gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Konvergenz online.