Während die offiziellen Korrespondentinnen und Korrespondenten aus dem Westen ihre Arbeit in Russland aufgeben mussten, harren ein paar journalistische Einzelkämpfer weiter in der Ukraine aus.
In der Spezialsendung «Im Brennpunkt» zum Thema «Krieg gegen Ukraine» bei der öffentlich-rechtlichen ARD war am Samstagabend ein Bericht von Kurt Pelda aus Charkiw zu sehen. Der Schweizer Kriegsreporter zeigte sich aus einem Versteck in Charkiw und antwortete auf die Fragen der Moderatorin Ellen Ehni, dass die Stadt weiterhin mit Raketen beschossen würde. Es gab grosse Explosionen gleich in seiner Nähe. «Also die Waffenruhe hier funktioniert gar nicht.» Der erhoffte «humanitäre Korridor», den gab es nicht.
Charkiw ist nach Kiew mit rund 1,5 Millionen Einwohnern die zweitgrösste Stadt der Ukraine. Mit 42 Universitäten und Hochschulen ist sie das nach Kiew bedeutendste Wissenschafts- und Bildungszentrum des Landes.
Kurt Pelda ist ein erfahrener Kriegsreporter. 1984 berichtete er erstmals aus Afghanistan. Seither aus 17 Kriegsgebieten. Er studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Basel und wurde 1998 promoviert. Pelda arbeitete schon für die «Financial Times Deutschland» in New York und bis 2010 für die «Neue Zürcher Zeitung». Seither war er freischaffend unterwegs, hauptsächlich für die «Weltwoche» oder die «Rundschau» des Schweizer Fernsehens (SRF).
Ab 2017 wirkte er beim «Tages-Anzeiger» im Rechercheressort, seit diesem Jahr wieder bei der «Weltwoche». 2014 erhielt er den Menschenrechtspreis der Schweiz und wurde auch Schweizer «Journalist des Jahres».
Der Klein Report hat Kurt Pelda in Charkiw erreichen können. «Brennpunkt auf ARD? Das ist ja schön», freute er sich per SMS und meinte: «Mir geht es gut. Bin weiterhin hier.»