Der «Tages-Anzeiger» spielt James Bond und lud Erich Schmidt-Eenboom zum Gespräch mit Juliette Noto. Noto wird als Schweizer «Topagentin» gehandelt und war im ausverkauften Kaufleuten bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt in dieser Funktion.
Thomas Knellwolf durfte mit seinem neuen Buch «Enttarnt. Die grössten Schweizer Spionagefälle» punkten. Die Schweiz ist, anders als so normal erwartet, eine der wichtigsten Drehscheiben globaler Spionage. Juliette Noto erfüllte ihren Job als Verwaltungsangestellte gut, indem sie die Kleinheit des Schweizer Geheimdienstes monierte.
Nicht zur Sprache kam, dass die Schweiz als kleines Land, wo in den wichtigen Positionen eigentlich alle alle kennen, ein riesiger Geheimdienst vielleicht gar nicht von Nöten ist. Denn, um in Dürrenmatts Analogie zu sprechen, ist die Schweiz nicht nur ein Gefängnis, sondern auch noch ein sehr gut überwachtes Gefängnis, was sowohl Technik als auch menschliche Beziehungen betrifft.
Erich Schmidt-Eenboom monierte laut «Tages-Anzeiger»-Bericht, dass der russische Propagandasender Russia Today (RT) in der Schweiz nicht verboten sei und warb indirekt für eine enge Zusammenarbeit unter den Geheimdiensten.
Und Juliette Noto erledigte ihre Aufgabe, für mehr Stellen zu werben, offensichtlich gut. Denn auch der «Tages-Anzeiger» schliesst mit dem Aufruf, dass die Schweiz definitiv mehr Stellen brauche, um in Geheimdienstangelegenheiten international konkurrenzfähig zu bleiben.