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Dienstag
09.05.2017

Medien / Publizistik

«Schweiz am Wochenende» seit 4. März 2017

«Schweiz am Wochenende» seit 4. März 2017

«Von Berufes wegen hatte ich seinerzeit alle vier grossen Sonntagszeitungen abonniert, nach meiner Pension wurde radikal abgebaut. Zuerst die 'SonntagsZeitung', anschliessend 'SonntagsBlick' und die 'Neue Zürcher Zeitung', übrig blieb demnach die 'Schweiz am Sonntag', die meiner Meinung nach beste aller Sonntagszeitungen.»

Nun sei auch dieses Kapitel abgeschlossen, allerdings auf eher ungewöhnliche Art und Weise, wie Thomas Bornhauser, bis 2013 langjähriger Leiter Kommunikation und Kulturelles der Migros Aare, für den Klein Report, schreibt:

«Vielleicht wissen Sie es bereits – und wenn nicht, dann nach dem Lesen dieser Realsatire, die den Namen eigentlich nicht verdient, weil überhaupt nicht lustig, jedenfalls nicht aus meiner Sicht. Irrtum ausgeschlossen war es Anfang März, als die besagte Sonntagszeitung nicht mehr am Sonntag, sondern bereits am Samstag als Wochenendausgabe zum Verkauf und in den Briefkästen lag. Was Sie wissen müssen: Kurz zuvor hatte ich mein Jahresabo erneuert, gültig bis Februar 2018.

Entgegen meiner Art, vorschnell zu reagieren, habe ich mir die neue Zeitung an drei Samstagen angeschaut. Noch immer sehr gut gemacht, aber eben, eine Samstagausgabe ohne «sportlichen» Wert mit den Resultaten vom Samstag. Die Krux: An Samstagen liegen 'Berner Zeitung', 'Bund' und die NZZ-Wochenendausgabe (die beste Zeitung überhaupt) in unserem Briefkasten, eine vierte erübrigte sich definitiv. Mir war klar: Ich hatte ein Abo für eine Sonntagszeitung abgeschlossen und frühzeitig bezahlt. Die neue Version jedoch ist ein total anderes Produkt. Sieht der Verlag offenbar nicht ganz so.

Ende März 2017 habe ich dem AZ-Medienverlag geschrieben und die Gründe für meinen künftigen Verzicht dargelegt, verbunden mit der Bitte, das Abo auf den nächstmöglichen Zeitpunkt zu beenden, die Zustellung ab sofort einzustellen und mir den Restbetrag zu überweisen. Die Antwort deutete auf eine Standardfomulierung hin: «Wir haben Verständnis für Ihr Anliegen. Ihr Abonnement läuft noch bis 11. Februar 2018. Wir müssen Ihnen mitteilen, dass wir keine Rückerstattungen vornehmen, da wir alle unsere Abonnentinnen und Abonnenten gleich behandeln möchten. (…) Vielen Dank und die besten Grüsse aus Aarau.» So einfach ist das scheinbar.

Tags darauf folgt eine zweite Mail an den Verlag. Ich erkläre mich, wie bereits beschrieben: Die Zeitung ist keine Sonntagsausgabe mehr, sondern eine Samstagszeitung, auf die ich aus den erwähnten Gründen keine Lust mehr habe. Den Rechtsweg zu beschreiten, das wäre ja lächerlich. Was also tun? Ich wiederhole meine Absicht auf Verzicht und bestehe darauf, dass mein Abo auf den nächstmöglichen Zeitpunkt annulliert und mir der Restbetrag zurückerstattet wird. Denn mir ist eines klar: Weil ich keine Zeitung mehr will, behält der Verlag Geld ein für eine nicht mehr erbrachte Dienstleistung (den elektronischen Zugang hat man mir ohne Vorwarnung gekappt).

'Wenn Sie mir den Betrag schon nicht rückerstatten mögen, stiften Sie ihn bitte einem Hilfswerk', schreibe ich zum Schluss der Mail. Weil ich den Chefredaktor kenne, bekommt er eine Kopie des Mailverkehrs, denn oftmals weiss die rechte Hand (die Redaktion) nicht so recht, was die linke (der Verlag) tut, und umgekehrt. Keine Antwort ist auch eine Antwort.

Die Replik des Verlags aus dem Aargauischen ist ein Hohn: 'Wie bereits erwähnt habe ich Verständnis für Ihr Anliegen. Allerdings machen wir keine Rückerstattungen. Sie haben aber die Möglichkeit, das Abo per 11. Februar 2018 zu kündigen. Wir hoffen natürlich, dass Sie uns als treuer Leser weiterhin erhalten bleiben und freuen uns auf Ihre Antwort. Die besten Grüsse aus dem Aargau und noch einen guten Tag!'

Auf eine weitere Korrespondenz verzichte ich», so Thomas Bornhauser abschliessend.