Kurz nach Veröffentlichung der Hörerzahlen durch Mediapulse klopften sich die privaten Lokalradios selbst auf die Schultern. Der Ranglistenerster aus Zürich, Radio 24, feierte sich am Dienstag als das «meistgehörte Privatradio der Schweiz und die unangefochtene, klare Nummer 1 im Konzessionsgebiet».
Das drittplatzierte Radio FM1, das seit dem Zusammenschluss von Radio aktuell und Radio Ri zur NZZ-Mediengruppe gehört, freute sich besonders über seinen Vorsprung zu SRF 3 in seinem Konzessionsgebiet in der Ostschweiz: «Hier erreicht FM1 mittlerweile mehr Hörerinnen und Hörer als das gebührenfinanzierte SRG-Radio SRF3.»
FM1-Programmleiter Martin Oesch erklärte sich dieses Ergebnis ganz allgemein mit der «konsequenten Hörernähe» seines Senders: «Wir machen unser Programm für unsere Hörerinnen und Hörer. Wir spielen die Musik, die ihnen gefällt, und bringen die Nachrichten und Services, die sie interessieren.»
Radio Basilisk freute sich darüber, seine «Spitzenposition unter den lokalen Privatradios der Nordwestschweiz» behauptet zu haben. Und teilte dem Mitbewerber Energy Basel auch gleich einen unausgesprochenen, aber doch nicht überhörbaren Seitenhieb aus: Im Werbemarkt des Konzessionsgebietes 17 hörten Basilisk an den Arbeitstagen 101 000 Personen zu, das seien fast 28 000 Personen mehr «als bei der direkten Konkurrenz».
In Graubünden feierte sich das erst im Februar neugetaufte Radio Südostschweiz, ehemals Radio Grischa, als «unangefochtene Nummer 1 unter den Privatradios» der Region. Die Südostschweiz-Gruppe profitiert mit jährlich 5,8 Millionen Franken Subventionsgelder am meisten unter den Privaten und plaudert auch schon mal gerne im Konzernjargon. Ganz ähnlich klang es aus der Hauptstadt, wo sich das Radio Bern1 als das «meistgehörte Privatradio» des Bernbiets brüstete. Peter Scheurer, der die Geschäftsleitung des seit rund zwei Jahren bestehenden Berner Senders verantwortet, gab sich mit der Entwicklung zufrieden: «Musik- und Programmphilosophie sind auf Kurs. Wir sind das meistgehörte Privatradio in der Stadt und Region Bern - was will man mehr.»
In der Innerschweiz brachte Radio Central sein Erfolgsrezept auf die Formel: «Ein konsequentes Programm mit ausführlichen regionalen Informationen für das gesamte Sendegebiet aller Zentralschweizer Kantone, oberer Zürichsee, Linthgebiet und Glarus und einer breiten Musikauswahl garantiert das Hörerwohlwollen.» Und Radio Sunshine, das im Vorjahresvergleich 0,3% Nettoreichweite eingebüsst hat, nahm sich vor, «das Programm weiter auf die urbane und junggebliebene Hörerschaft» auszubauen.