Jetzt trifft der Rotstift auch die Druckerei in Bussigny von Tamedia.
Der Medienkonzern hat die Beschäftigten des Druckzentrums in der Nähe von Lausanne am Mittwoch über eine weitere «Reorganisation» der Arbeit informiert, die einen Stellenabbau zur Folge haben wird.
Die Geschäftsleitung des Druckzentrums schlägt freiwillige Abgänge, Frühpensionierungen oder Versetzungen ins Druckzentrum Bern als Massnahmen vor, um Entlassungen zu vermeiden oder zu verringern.
Am Freitag hat nun die Syndicom öffentlich auf den bestehenden Sozialplan hingewiesen. Dieser war 2020 ausgehandelt worden und ist noch bis Ende des laufenden Jahres gültig.
«Für den Zürcher Verlag ist es zwingend notwendig, sozial und finanziell akzeptable Lösungen für alle Beschäftigten anzubieten», so die Mediengewerkschaft. Frühpensionierungen oder erzwungene Umzüge gehörten nicht zu den Massnahmen, die man von einem verantwortungsvollen Arbeitgeber erwarten dürfe.
Syndicom bedauere «diesen weiteren Schlag, den der grösste Schweizer Verlag der Druckereibranche versetzt».
Die Verlagsspitze hatte die Umstrukturierung mit dem Volumenrückgang gerechtfertigt. Dieser sei jedoch auf Massnahmen zurückzuführen, die Tamedia selbst ergriffen habe, konterte die Gewerkschaft. Zum Beispiel nämlich die Einstellung von «Le Matin Semaine» oder die Verringerung der Seitenzahlen ihrer anderen Titel.
«Die Tatsache, dass die Westschweiz einmal mehr bestraft wird, um die Gewinne des bereits hochprofitablen Zürcher Unternehmens zu steigern, ist mehr als bedauerlich. Tamedia ist der dominante Eigentümerverlag in der Schweiz, die Auflage dieser Westschweizer Titel deckt mehr als drei Viertel der Bezahlmedien in der Romandie ab.»