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Samstag
30.04.2016

Vermarktung

Adextra verliert Vermarktungsauftrag

Adextra verliert Vermarktungsauftrag

Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) stellen die Weichen neu und setzen ab Mai 2016 auf die Eigenvermarktung ihrer digitalen Werbeprodukte. Auf der Strecke bleibt deshalb Adextra, der bisherige Vermarkter der SBB-Werbeprodukte: Der auslaufende Vertrag mit der Agentur, die Ende 2015 von Tamedia übernommen wurde, wird nicht verlängert.

«Der Prozess, der zu diesem strategischen Entscheid führte, begann schon vor einiger Zeit», sagt SBB-Mediensprecher Oli Dischoe gegenüber dem Klein Report. Nebst wirtschaftlichen Überlegungen habe «die Überzeugung, ein qualitativ hochwertiges Werbeprodukt auch in Bezug auf Service und Beratung anbieten zu wollen», eine wichtige Rolle gespielt, erklärt Dischoe.

Durch die Eigenvermarktung können die SBB künftig crossmediale Packages schnüren und diese «aus einer Hand verkaufen»: Zum Digitalangebot der SBB gehören neben der Website auch eine Mobile Site und eine App, die zusammen 31 Millionen Visits und über 210 Millionen Page Impressions pro Monat generieren.

Hinzu kommen der monatlich erscheinende Newsletter mit etwa einer Million Abonnenten sowie die über 1400 Billettautomaten an Schweizer Bahnhöfen. Eine breite Angebotspalette, die auch ein breites fachliches Know-how in der Werbevermarktung erfordern sollte.

«Das Team von Digital Advertising & Business Development konnte sich in den letzten Jahren und Monaten die notwendige Expertise selber erarbeiten, um in die Eigenvermarktung zu gehen», zeigt sich Oli Dischoe optimistisch. Durch die eigene Vermarktung wollen die SBB «noch näher am Markt sein» und auch im Bereich Storytelling/Native Advertising wolle man künftig auf Kundenwünsche eingehen können.

Der Entscheid, auf Eigenvermarktung zu setzen, hat auch personelle Konsequenzen: Mit Romano Schneider wurde ein zusätzlicher Sales & Account Manager eingestellt, der ab dem 1. Mai 2016 zum Advertising-Team mit Renate Rükgauer und Roger Gerber stossen wird.

«Dafür fallen die bisherigen Aufwände für den externen Vermarkter weg», zieht Dischoe grob Bilanz und sagt schliesslich, dass «der Entscheid auch unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte gefällt wurde».