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Samstag
25.05.2024

Medien / Publizistik

Pakt mit dem Teufel? ChatGPT wird neu mit Daten der «New York Post» trainiert... (Bild: Screenshot)

Pakt mit dem Teufel? ChatGPT wird neu mit Daten der «New York Post» trainiert... (Bild: Screenshot)

In der Elefantenrunde an der Swiss Media Forum haben die Schweizer Verlegerinnen und Verleger am Donnerstag unter anderem darüber diskutiert, wie sie sich verhalten sollen gegenüber den Betreibern von künstlicher Intelligenz: Klagen oder Dealen?

Während etwa Felix Graf, CEO der «Neuen Zürcher Zeitung», davon sprach, nicht als «Tech-Gegner» herüberkommen zu wollen, sondern «in Fairness» mit den Plattformen zusammenarbeiten zu wollen, hat Ringier bereits vor ein paar Monaten eine Zusammenarbeit mit Google lanciert. «Man darf kein Tech-Verhinderer sein», gab Marc Walder in der Elefantenrunde von sich.

In gut Schweizerischer Manier wollen sich die Verleger hierzulande also alle Optionen offen halten.

Im Ausland gibt es zwei Lager: Während die «New York Times» gegen die KI-Firma OpenAI kürzlich vor Gericht gezogen ist, hat sich Rupert Murdochs Newscorp nun auf einen Deal eingelassen. 

Nach Axel Springer ist es der nächste Medienkoloss, der seine journalistische Seele für eine unbekannte Summe an die künstliche Intelligenz verkauft hat. 

Zu Murdochs Imperium gehören reichweitenstarke Blätter wie das «Wallstreet Journal», die «New York Post», die «Times» oder die britische «Sun». 

In Zukunft darf OpenAI den gesamten Content der Newscorp-Titel für den Betrieb von ChatGPT durchstöbern und fürs Training seiner künstlichen Intelligenz nutzen. Archivmaterial inklusive. 

Als eines der ersten grösseren Medienhäuser hat Springer Anfang Jahr einen Deal mit dem ChatGPT-Betreiber unterschrieben, wie der Klein Report berichtete.

Dass nun auch die Newscorp dem Beispiel gefolgt ist, sorgt in der Branche für gemischte Gefühle. «Was Murdoch und Mathias Döpfner da betreiben, ist der Ausverkauf der Presse und des Journalismus», brandmarkte zum Beispiel der Deutsche Journalisten-Verband den Daten-Deal.

Newscorp und Springer seien einen «Pakt mit dem Teufel» eingegangen.