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Donnerstag
17.02.2011

TV / Radio

«Die Stimmung unter den Journalisten ist schlecht und die Qualität des Fernsehprogramms nimmt ab», sagte ein aufgebrachter Fabrizio Ceppi, Koordinator der Gruppe «Gruppe Information RSI» (GIR) und Tessiner Fernsehjournalist, am Mittwoch gegenüber dem Klein Report.

Zwei Drittel der Journalisten des Tessiner Radio-und Fernsehsenders RSI haben in einem Brief an RSI-Direktor Dino Balestra die Qualität des Sendeprogramms im Bereich Information kritisiert. Diese 110 Medienmacher fordern eine Neuorganisation der entsprechenden Abteilung.

Die Journalisten hätten das Vertrauen in ihren Abteilungschef verloren, heisst es in dem Schreiben, das die gewerkschaftlich ausgerichtete GIR am Dienstag auf ihrer Internetseite veröffentlicht hat. Gemeint ist Edy Salmina, der vor drei Jahren im Tessin mit der Leitung der neu zusammengelegten Informationsabteilungen von Radio, Fernsehen und Internet beauftragt wurde. Ihre Kritik richte sich nicht gegen das Konvergenz-Projekt an sich, betont Ceppi. Doch die Art und Weise, wie es umgesetzt werde, sei schlecht.

Nach Ansicht der Journalisten haben die seither vollzogenen Veränderungen keine qualitativen Verbesserungen gebracht. Neue Sendeformate wie beispielsweise die TV-Morgennachrichten hätten sich als Flop erwiesen und sind inzwischen eingestellt, andere wiederum grundlos gestrichen worden. Anregungen vonseiten der Redaktoren würden nicht erhört.

Unabhängig von dieser Kritik war der neue SRG-Direktor Roger De Weck am Mittwoch zum Antrittsbesuch das erste Mal auf der Tessiner Redaktion. Obwohl die Verstimmung bei diesem Treffen nicht als  zentrales Thema geplant war, wurde sie aus aktuellem Anlass zum Hauptthema. Entscheidungen fielen allerdings am Mittwoch noch keine.

«Wir glauben aber, dass De Weck als erfahrener Journalist mit klaren Idee sicherlich eine positive Veränderung in die Situation bringen wird», so Ceppi. Eine offizielle Stellungnahme seitens der RSI-Direktion lag bis Mittwochabend aber noch nicht vor.