Hinter der Anzeige gegen Massimo Rocchi wegen Verletzung der Rassismusstrafnorm steht der Basler Musiker und Komponist David Klein. Er störte sich an Aussagen, die der Komiker in der Sendung des Schweizer Fernsehens SRF «Sternstunde Philosophie» über den jüdischen Humor machte.
«Rocchi hat mit seinen Aussagen das Stereotyp des geldgierigen Juden bemüht, das seit Urzeiten als verleumderische Anklage gegen Juden missbraucht wird», begründete Klein gegenüber der «SonntagsZeitung» seine Anzeige.
Er habe sowohl das Schweizer Fernsehen SRF als auch Massimo Rocchi kontaktiert, bevor er die Anzeige eingereicht habe, beschrieb Klein sein Vorgehen. «Sternstunden»-Redaktionsleiter Norbert Bischofberger habe in einem Antwortschreiben zugegeben, dass Rocchis Aussagen «heikel» gewesen seien und sie «zu Missverständnissen Anlass geben» könnten.
Klein erhob auch Vorwürfe gegen «Sternstunde»-Moderator Juri Steiner, der die Aussagen Rocchis einfach abgenickt habe. Bischofberger erklärte, dass Steiner nicht nachgefragt habe, da Rocchis Verständnis des jüdischen Humors nicht Thema der Sendung war.
Auch beim Management des Komikers und Schauspielers erhielt Klein keine führ ihn zufriedenstellende Antwort. Eine Dame habe ihn beschworen nichts zu unternehmen, bis Rocchi aus den Ferien zurück sei, er würde sich dann garantiert melden. Nachdem Klein aber mehrere Wochen weder von Rocchi noch dessen Management kontaktiert wurde, habe er Anzeige erstattet.
Rocchi selbst war bisher für die Medien nicht zu sprechen. Er äusserte sich am Donnerstag in einer Mitteilung an 20 Minuten Online über die Rassismusvorwürfe. Er sei betroffen von den Anschuldigungen. Er habe in seiner gesamten Bühnenkarriere nie Menschen wegen ihrer ethnischen Herkunft oder Religion herabgesetzt oder diskriminiert.